Der US-Elektro-Lkw-Hersteller Nikola will mit dem geplanten Ausbau seines Europageschäfts auch die alteingesessenen Hersteller ins Visier nehmen. Passend dazu hat das Unternehmen erst vor wenigen Tagen eine Absichtserklärung mit dem Versorger E.on unterzeichnet, die die Gründung eines Joint Ventures vorsieht.
"Wir wollen als David gegen die Goliaths im Markt bestehen", sagte der Nikola-Manager und designierte Konzernchef Michael Lohscheller im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Nutzfahrzeugmesse IAA Transportation in Hannover. "Da sehen wir gute Chancen mit unseren Batterie- und Wasserstoff-Lkw. Denn die etablierten Hersteller beschäftigen sich ja noch viel mit Technologie der letzten Dekade."
Als großes Plus sieht Lohscheller den geringen Wartungsbedarf der Nikola-Fahrzeuge. "Wir erreichen mit den batteriegetriebenen Tre-Lkw eine Verfügbarkeit von 94 Prozent, also nur sehr geringe Pausenzeiten etwa für die Wartung - das bekommen die Konkurrenten mit Diesel-Antrieben nicht hin und zahlt sich für die Kunden aus. Ein Lkw muss immer laufen." Die in der Branche sogenannte "Uptime" der Laster spielt für Spediteure eine große Rolle, denn Reparaturen und Wartung kosten sie Zeit und damit Geld.
Nikola arbeitet daran, sein angeschlagenes Image wieder aufzupolieren. Um eine nachhaltige Charttrendwende einzuleiten, braucht es allerdings mehr als ambitionierte Pläne. Interessierte Anleger sollten bei dem Wert vorerst weiter an der Seitenlinie verharren.
(Mit Material von dpa-AFX)