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Der US-Konzern Nikola hat seine Aktionäre auf seiner Homepage dazu aufgefordert, allen Tagespunkten der Hauptversammlung zu zustimmen. Dabei wirbt das Unternehmen besonders für die Zustimmung zu diesem wichtigen Thema. Darum sollten Anleger das Schreiben jedoch kritisch hinterfragen und dieses Datum im Auge behalten.
Der Lkw-Hersteller Nikola hat seine Hauptversammlung bereits Anfang Juli auf den 3. August vertagt. Bereits jetzt wirbt das US-Unternehmen dafür, dass die Aktionäre dem "Vorschlag 2" zustimmen. Dieser soll es Nikola ermöglichen, einfacher neue Stammaktien auszugeben.
Hintergrund: Eine Änderung des Gesellschaftsrechts im US-Bundesstaat Delaware (wo Nikola eingetragen ist) wird es Unternehmen ab dem 1. August 2023 ermöglichen, die Abstimmungshürde für die Genehmigung einer Erhöhung der Anzahl der Aktien von einer Mehrheit der im Umlauf befindlichen Stammaktien auf eine Mehrheit der tatsächlich über den Vorschlag abstimmenden Aktien zu ändern.
Dazu teilte Nikola mit:
Ihre Stimme für Vorschlag 2 ist besonders wichtig, da er es uns ermöglicht, die Anzahl der Stammaktien unseres Unternehmens zu erhöhen. Jede Aktie zählt. Jede Stimme zählt.
Sollte der Vorschlag hingegen nicht angenommen werden, rechnet der Lkw-Bauer mit negativen Konsequenzen:
Wir werden in unserer Fähigkeit eingeschränkt sein, Kapital zu beschaffen, um unseren laufenden Betrieb und unsere Geschäftsziele zu unterstützen. Wir könnten gezwungen sein, Aktivitäten zu reduzieren oder wichtige Geschäftsmöglichkeiten zu verlieren, was sich negativ auf unsere Leistung und unser Geschäft auswirken könnte.
Im vorbörslichen US-Handel zeichnete sich am Freitag ein Plus von rund zwei Prozent für die Nikola-Aktie ab. Nachdem der Kurs am Freitag kurzzeitig ins Minus dreht war, jedoch im Plus geschlossen hatte, dürfte das Papier an diese Gewinne anknüpfen. Die Mehrheit der Analysten hält das weitere Aufwärtspotenzial jedoch für begrenzt.
Sollten die Anleger dem Vorschlag Nr. 2 bis zum 2. August um 11:59 P.M. ET mehrheitlich annehmen, könnte Nikola zeitnah eine neue Kapitalerhöhung auf den Weg bringen. Damit würden die Altaktionäre erneut verwässert werden. Zur Erinnerung: Erst im März hatte der Konzern neue Aktien im Wert von 100 Millionen Dollar emittiert, obwohl der Kurs damals bereits auf Rekordtief notiert hatte. Von da an ging es nochmals deutlich bergab. Vor diesem Hintergrund ist mit neuen Rückschlägen zu rechnen. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
