Die Aktie des skandinavischen Wasserstoff-Spezialisten Nel kann sich nach wie vor nicht nachhaltig von den jüngsten Tiefständen lösen. Zumindest verdichten sich die Anzeichen einer charttechnischen Bodenbildung. Etwas Unterstützung konnte der norwegische Titel am Mittwoch von Analystenseite erhalten.
Nordea hat das Papier von Nel von "Sell" auf "Hold" hochgestuft, der Zielkurs liegt gerade einmal mit 1,40 Norwegische Kronen (umgerechnet 0,12 Euro) immer noch rund 50 Prozent unter dem Kursniveau. Dennoch legte die Aktie von Nel nach dem Analystenkommentar kräftig zu.
Die Aktie sei auf ein Niveau gesunken, das zuletzt 2018 erreicht worden sei, so dass das Chance/Risiko-Verhältnis einer Short-Position unattraktiv sei, so Analyst Andreas Nygard in einer Studie. Seine Hauptsorgen seien der Unternehmenswert und die Beziehung zur indischen Reliance Industries. Die Schätzungen der im Mai angekündigten Lizenzvereinbarung würden 50 Prozent des Unternehmenswertes ausmachen, was Nel zu einem leichten Ziel für eine Gesellschaft mit einer Marktkapitalisierung von 210 Milliarden Dollar machen würde, so Nygard weiter.
Der Nordea-Analyst bleibt allerdings skeptisch, was die kurz- und mittelfristigen Aussichten von Nel betreffe. Die Stimmung für Wasserstoff könne derzeit kaum schlechter sein, merkt Nygard an.
Dass die Skepsis im Hinblick auf die Nel-Aktie unter den Analysten überwiegt, zeigen die zahlreichen Verkaufsempfehlungen, die für den Wasserstoff-Wert aktuell existieren. Von den inzwischen 30 bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten empfiehlt die Hälfte den Verkauf. Dem gegenüber stehen gerade einmal drei Kaufempfehlung.
Wasserstoff ist derzeit an der Börse nicht en vogue. Zumindest konnte Nel im Laufe der Woche mit einem weiteren Auftrag von Samsung C&T wieder auftragsseitig punkten. Das Unternehmen muss allerdings weitere nennenswerte Order unter Dach und Fach bringen, um selbst die derzeitige Bewertung zu rechtfertigen. Anleger bleiben bei der spekulativen Wasserstoff-Aktie weiter an der Seitenlinie.