Auftragsseitig konnte das norwegische Wasserstoff-Unternehmen Nel nicht bei den Marktteilnehmern punkten. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hingegen sendet die Gesellschaft neue Lebenszeichen. Denn ein Kunde hat Kapazitäten im Gigawatt-Maßstab bei den Skandinaviern platziert. Das sollte der Aktie positive Impulse verleihen.
Konkret hat Hy Stor Energy für den Mississippi Clean Hydrogen Hub (MCHH) mehr als ein Gigawatt an Kapazität von alkalischen Elektrolyseuren bei Nel reserviert. Bis zur endgültigen Investitionsentscheidung (FID) werde die Elektrodenproduktion in Nels hochmodernem Werk auf Herøya in Norwegen voraussichtlich bis 2025, 2026 und Anfang 2027 laufen.
Allerdings verbucht Nel aufgrund Rechnungslegungsstandards die Kapazitätsreservierung erst dann als Auftragseingang respektive Auftragsbestand, wenn eine feste Bestellung vorliegt. Wann dies der Fall sein könnte, hat Nel in der Pressemitteilung allerdings nicht kommuniziert. Nach einer erfolgreichen Realisierung konnte der Hub allerdings das größte kohlenstofffreie, netzunabhängige Wasserstoffproduktions- und Salzkavernenspeicherzentrum in den USA sein.
Dennoch: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, der einen sehr großen Auftrag bedeuten könnte. "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Hy Stor Energy beim Mississippi Clean Hydrogen Hub. Dieses Projekt kann eine erhebliche Verringerung der Kohlenstoffemissionen ermöglichen und eine Blaupause für erfolgreiche, groß angelegte grüne Wasserstoffprojekte darstellen", so Nel-Chef Håkon Volldal.
Die Aussicht auf einen Großauftrag sollte die massiv unter die Räder gekommene Aktie von Nel am Freitag antreiben. Von einer nachhaltigen Trendwende bei spannenden Wasserstoff-Wert zu sprechen, ist es allerdings noch zu früh. Anleger sollten den Wert jedoch nicht abschreiben und auf die Watchlist setzen.