Das Kalenderjahr 2024 ist nicht das Jahr vieler Wasserstoff-Pure-Player an der Börse. Auch die Aktie des norwegischen Elektrolyse-Spezialisten Nel kennt seit Monaten nur eine Richtung: die nach unten. Zumindest zeichnet im Bereich des jüngst markierten Mehrjahrestiefs eine charttechnische Stabilisierung ab. Unterstützung erhält der Bodenbildungsversuch von einem neuen Auftrag.
Die Samsung C&T Corporation Engineering & Construction Group setzt erneut auf Elektrolyseur-Ausrüstung von Nel. Die Skandinavier sollen Equipment für eine Leistung von zehn Megawatt liefern. Auftragsgegenwert: fünf Millionen Euro. Allerdings soll die alkalische Elektrolyseur-Ausrüstung nicht zur Produktion von Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien dienen, sondern Samsung C&T plant den Einsatz der Nel-Technologie für die erste Pilotanlage zur Herstellung von Wasserstoff in Verbindung mit Kernenergie.
„Samsung C&T hat ehrgeizige Pläne in der Wasserstoffindustrie, und wir freuen uns, dass wir nun schon zum zweiten Mal ausgewählt wurden, den Elektrolyseur für dieses spannende und bedeutende Projekt zu liefern“, so Nel-Chef Håkon Volldal.
Die Aktie von Nel kann hingegen nach Bekanntwerden des Auftrags nur kurzzeitig profitieren. Denn ein Downgrade von der kanadischen Bank RBC drückt am Dienstag auf die Stimmung.
Der Auftrag von Samsung C&T signalisiert etwas Licht am Ende des Tunnels. Für einen nachhaltigen operativen und charttechnischen Turnaround ist der norwegische Elektrolyseur-Spezialist allerdings auf deutlich mehr großvolumige Order angewiesen. Hinzu kommt, dass vor allem der US-amerikanische Markt, von dem sich Nel ebenfalls viel verspricht, nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten mit zusätzlichen Fragezeichen versehen ist. Anleger sollten sich von den optisch günstigen Kursen aktuell nicht blenden lassen, für einen spekulativen Einstieg auf der Long-Seite ist es noch zu früh.