Viele Wasserstoff-Aktien waren im vergangenen Jahr ein Verlustbringer. Seit dem Höhenflug in der zweiten Jahreshälfte 2020, der Anfang 2021 sein Ende fand, ist die Luft raus. Für mehr als kurze Zwischenerholungen reichte es bislang nicht. Laut dem Analysten Patrick Jones von der US-Bank JPMorgan könnte die Dürreperiode sich zumindest für einige Werte aber ihrem Ende zuneigen.
Unterstützung erwartet der Analyst von der Rohstoffseite. Die hohen Preise für fossile Brennstoffe könnten dazu führen, dass Wasserstoff früher wettbewerbsfähig wird, als dies bislang erwartet werde, erklärt er. In vielen Anwendungen könne der Energieträger mittlerweile mit den traditionellen Brennstoffen mithalten.
Doch damit nicht genug. Rückenwind könnte auch von der Politik kommen. Das gilt vor allem für China und die USA. Die Chinesen könnten eine nationale Wasserstoffstrategie in diesem Jahr ankündigen, was ein kräftiger Impuls für die Branche wäre, so Jones.
Nel und Green Hydrogen Systems laut US-Bank kein Kauf
Ist für Anleger also die Zeit gekommen, breit gefächert auf Wasserstoffaktien zu setzen? Nein, meint der Analyst. Zur Vorsicht rät er bei Anbietern von Elektrolyseuren wie Nel oder Green Hydrogen Systems. Trotz starkem Wachstum dürfte die Nutzung in der Industrie bis Mitte des Jahrzehnts unter 20 Prozent bleiben, womit die Gewinnschwelle in weite Ferne rücke. Beide Aktien stuft der Analyst mit "Underweight" ein.
Zuversichtlicher gestimmt ist Jones dagegen für Brennstoffzellenanbieter. Seine Favoriten aus den USA sind Plug Power, Hyzon und Bloom Energy. In Asien gehören die chinesischen CIMC und Sinohytec sowie die koreanischen Doosan Fuel Cell zu den Empfehlungen. Für alle Werte lautet die Einschätzung "Overweight".
DER AKTIONÄR bleibt langfristig für den Wasserstoff-Sektor optimistisch gestimmt, zu den Favoriten gehören zweifelsohne Plug Power und Nel. Beide spekulativen Werte befinden sich allerdings derzeit nur auf der Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)