Außenministerin Annalena Baerbock hat in Kolumbien für eine engere Partnerschaft mit dem viertgrößten lateinamerikanischen Land im Energie- und Klimabereich geworben. "Kolumbien hat ein enormes Potenzial, ein Schwergewicht bei den Erneuerbaren und bei grünem Wasserstoff zu werden", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag nach einem Treffen mit der kolumbianischen Vizepräsidentin Francia Márquez in der Stadt Cali.
Baerbock unterstrich gemeinsame Ziele etwa bei der werte- und ordnungsorientierten Außenpolitik, der Verurteilung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine oder dem Einsatz für eine feministische Außenpolitik. "Deutschland und Kolumbien eint auch der Glaube in unsere gemeinsamen Werte und die internationale Zusammenarbeit", sagte Baerbock.
Baerbock betonte die Übereinstimmungen bei der feministischen Außenpolitik. Es sei etwa in ihren eineinhalb Jahren als Außenministerin noch nie vorgekommen, dass sie wie in Cali einer rein weiblichen Delegation gegenüber gesessen habe. "Ohne Beteiligung von Frauen und marginalisierten Gruppen kann es keinen stabilen Frieden geben", sagte Baerbock. "Ohne Frieden kann es keinen Klimaschutz geben. Ohne Klimaschutz kann es keine ausreichende wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung geben."
Im Zusammenhang mit einer möglichen engeren Zusammenarbeit im Rohstoffbereich sagte Baerbock mit Blick auf Kolumbien, hier böten sich "Länder an, die nicht nur Rohstoffe haben, die wir so dringend für die Energiewende oder für andere Bereiche brauchen, sondern die auch unsere Werte teilen". Die kolumbianische Regierung von Präsident Gustavo Petro will die erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Kolumbien ist an der Produktion, der Nutzung und dem Export von grünem Wasserstoff interessiert.
Chance für Pure-Player
Kolumbien hat gute Voraussetzungen, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Wichtig für die Herstellung des Energieträgers sind die Elektrolyseure. Unter anderem fertigen Nel und Plug Power solche Geräte. Auch Hexagon Purus könnte als Hersteller von Hochdruckbehältern und -systemen vom Aufbau des Wasserstoff-Netzes profitieren. Schließlich muss Wasserstoff, der eventuell exportiert werden soll, weitertransportiert und gespeichert werden.
Kolumbien könnte langfristig zu einem der wichtigsten südamerikanischen Wasserstoff-Exporteure avancieren. Unternehmen wie Plug Power, Nel oder Hexagon Purus könnten mit ihren Produkten helfen, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Risikobewusste Anleger mit Weitblick können sich ein paar Stücke des Elektrolyse-Spezialisten Nel und des Wasserstoff-Hochdruckbehälter-Herstellers Hexagon Purus ins Depot legen. Plug Power gehört auf die Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Hexagon Purus befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.