Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel richtet seine Kundenbeziehung zum US-Lkw-Hersteller Nikola, der viel Vertrauen an der Börse verspielt hat, neu aus. Zudem werden die Skandinavier bei einem großen Vorhaben der australischen Fortescue zur Seite stehen. Die zuletzt massiv unter Druck geratene Nel-Aktie kann davon profitieren.
Bereits 2018 haben Nel und Nikola einen Liefervertrag abgeschlossen, der nun gekündigt wurde. Dafür setzen die Unternehmen einen neuen Deal auf, der die Lieferung von 110 alkalischen Stacks und die dazugehörige "Balance-of-Stack"-Ausrüstung umfasst. Als Ausgleich für die veränderten Bedingungen wird Nel eine Zahlung von etwa 9,0 Millionen Dollar erhalten.
Zudem haben sich die Bedingungen durch die Übernahme des Phoenix Hydrogen Hub von Nikola durch Fortescue geändert. Nel hat bereits die Elektrolyseur-Ausrüstung mit einer Leistung von 80 Megawatt geliefert - im Gegenzug für aktualisierte Garantien und Gewährleistungen für die Ausrüstung und Änderungen des Lieferumfangs erhält Nel von Fortescue rund 11,0 Millionen Dollar.
"Nel ist begeistert, mit einem weiteren soliden und engagierten Unternehmen wie Fortescue zusammenzuarbeiten, um das Phoenix Hydrogen Hub Projekt zu entwickeln. Wir freuen uns darauf, die Anlagen zu installieren und Fortescue bei diesem wichtigen Projekt zu unterstützen, das im vergangenen Jahr die finanzielle Investmententscheidung (FID) erreicht hat", so Nel-Chef Håkon Volldal.
Die Neuigkeiten sind für Nel gleich doppelt positiv: Mit den beiden Zahlungen (Summe rund 20 Millionen Dollar) stärken die Norweger ihre Kapitalbasis. Hinzu kommt, dass Fortescue ein wesentlich verlässlicherer und kapitalstärkerer Partner ist als Nikola. Die Aktie gewinnt daraufhin gut acht Prozent und startet damit eine charttechnische Gegenbewegung. Der Wasserstoff-Wert hat einen Platz auf der Watchlist verdient.
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