Wie erwartet hat der skandinavische Wasserstoff-Spezialist ein enttäuschendes Zahlenwerk am Mittwoch vorgelegt. Sowohl der Auftragseingang als auch -bestand entwickelten sich klar rückläufig. Schwarze Zahlen? Fehlanzeige. Im Anschluss haben einige Analysten den Titel erneut genauer unter die Lupe genommen.
Die Experten von ABG Sundal Collier bleiben weiterhin vorsichtig. Das Votum für die Nel-Aktie lautet unverändert "Hold" mit einem Kursziel von 4,00 Norwegische Kronen (0,34 Euro). Das Unternehmen sei immer noch optimistisch, was die Auftragslage angehe. Nel sei auf staatliche Anreize angewiesen.
Etwas optimistischer, zumindest was das Kursziel für die Nel-Aktie betrifft, ist indes die Privatbank Berenberg. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold", der Zielkurs wurde allerdings von 7,00 auf 5,50 Kronen (0,47 Euro) zusammengestrichen.
Alles in allem bleibt die Gemengelage bei Nel schwierig. Das Unternehmen hat in den zurückliegenden Jahren mit umfassenden Kapazitätserweiterungen die Basis für das erwartete Wachstum gelegt. Dieses stellt sich aktuell jedoch nicht ein. Seit Monaten mangelt es an nennenswerten Aufträgen. Kein Wunder, dass der Auftragseingang im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent eingebrochen ist. Der Auftragsbestand reduzierte sich indes um ein Fünftel.
Im Quartalsbericht wies Nel zudem daraufhin, dass der Auftragsbestand Risiken unterliege, wie Verzögerungen und/oder Annulierungen. Zuletzt musste die Gesellschaft bereits die Kündigung eines großen Kapazitätsreservierungsvertrags hinnehmen (DER AKTIONÄR berichtete).
Operativ befindet sich der Elektrolyse-Spezialist in einem schwierigen Fahrwasser, das skandinavische Unternehmen muss dringend wieder auftragsseitig punkten. Eine nachhaltige charttechnische Trendwende ist bei der norwegischen Wasserstoff-Aktie derzeit nicht in Sicht. Anleger verharren daher weiter beim spekulativen Papier an der Seitenlinie.