Der skandinavische Wasserstoff-Spezialist ist mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal hinter den Markerwartungen zurückgeblieben. Die Aktie des Unternehmens brach daraufhin an der Börse in Oslo am Mittwoch um gut sieben Prozent ein. Nach den Quartalszahlen sehen die Analysten der kanadischen Bank RBC immer noch mehr als 100 Prozent Kurspotenzial.
Das Kreditinstitut hat die Einstufung für Nel nach Zahlen zum zweiten Quartal auf "Outperform" mit einem Kursziel von 13,00 Norwegische Kronen (umgerechnet 1,11 Euro) belassen. Zur Einordnung: Der Schlusskurs an der Heimatbörse in Oslo lag am Mittwoch bei 6,31 Kronen (0,54 Euro).
RBC-Analyst Erwan Kerouredan verwies in einer am Mittwoch vorliegenden Studie auf eine langsamere kommerzielle Dynamik des Wasserstoffspezialisten trotz erster Zahlungen von Reliance Industries. Der Ausblick bleibe zudem weiterhin vorsichtig, schrieb er.
Anderer Meinung ist Analyst Christopher Leonard von der Schweizer Großbank UBS. Vor den Zahlen hob er zwar das Kursziel von 3,70 auf 4,00 Kronen an (DER AKTIONÄR berichtete). Die Einstufung wurde allerdings auf "Sell" belassen. Die Kurszielanpassung basiert auf der Abspaltung des Tankstellengeschäfts Cavendish Hydrogen. Das Segment hatte deutlich schlechtere Margen als das Elektrolyseur-Geschäft von Nel. Entsprechend hätten sich seine Prognosen für den operativen Verlust der Konzerngruppe verringert, so Leonard.
Die Quartalszahlen konnten den Markt nicht überzeugen und eine charttechnische Trendwende bei Nel wurde vertagt. Erst mit einer deutlichen Belebung des Auftragseingangs dürfte der Titel wieder in deutlich höhere Kursregionen vordringen können. Generell findet DER AKTIONÄR den Elektrolyse-Spezialisten spannend und entsprechend mittel- bis langfristig aussichtsreich. Ein Einstieg drängt sich bei der spekulativen Aktie aktuell jedoch nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)