Während sich die Welt auf einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus freut, dämpft der Chef des TUI-Konzerns die Erwartungen. 2021 werde für den Reisekonzern ein Übergangsjahr werden, so Fritz Joussen in einem Interview. Weitere Staatshilfen könnten notwendig werden. Auch die Veräußerung von Unternehmensteilen wolle er nicht ausschließen.
Der von der Corona-Krise gebeutelte weltgrößte Tourismuskonzern schließt weitere Staatshilfen nicht aus und könnte sogar Hotelanlagen und Grundstücke versilbern. “Im Moment können und dürfen wir keine Option ausschließen, auch nicht, dass wir zusätzliche Kredite benötigen", sagte der TUI-Chef in einem Spiegel-Interview.
Bereits vor einigen Tagen hieß es aus Insider-Kreisen, der bereits mit drei Milliarden Euro Hilfen gestützte TUI-Konzern sei in Gesprächen mit der öffentlichen Hand über weiteres Geld (DER AKTIONÄR berichtete). “Genauso wenig können wir ausschließen, dass wir zu einem geeigneten Zeitpunkt neues Eigenkapital aufnehmen oder Teile des Unternehmens veräußern”, sagte Joussen nun.
Es gebe Vermögenswerte, an denen Investoren durchaus interessiert seien, etwa Hotelanlagen und Grundstücke. “Wir könnten einen Teil davon in Immobilienfonds einbringen, so stille Reserven heben und als TUI trotzdem die Kontrolle über Produkt, Marke und Vertrieb behalten", so Joussen laut Reuters. Eines sei für ihn allerdings klar: "Notverkäufe, die wir kurze Zeit später bereuen, machen wir nicht."
Der TUI-Chef zeigte sich angesichts der Meldungen um einen oder mehrere wirksame Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus erleichtert. "Wenn die Impfung wirklich erfolgreich ist und ausreichend Dosen zur Verfügung stehen, wird vieles wieder zur Normalität zurückkehren: Kultur, Sport und auch das Reisen", sagte Joussen dem Spiegel. 2021 werde für TUI ein Übergangsjahr sein, ab 2022 soll die Nachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreichen.
Die TUI-Aktie schaffte es in den vergangenen Tagen bis an ihre 200-Tage-Linie hochzulaufen, ohne sie jedoch nachhaltig überwinden zu können. Am Freitag-Vormittag steht die Reise-Aktie gut zweieinhalb Prozent im Plus bei 4,36 Euro. Der gleitende 200-Tage-Durchschnitt verläuft bei 4,48 Euro.
Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie von TUI eine ganz heiße Wette auf eine Normalisierung der Reisebranche in den kommenden Monaten. Für nervenschwache Anleger ist sie eher ungeeignet, dürften die massiven Kursschwankungen doch anhalten - in beide Richtungen. Wer hingegen auf eine Fortsetzung der Gegenbewegung spekulieren will, sollte die Position mit einer Stop-Loss-Order bei knapp 3 Euro absichern!
| Auf dem Laufenden bleiben.| Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich.|
Sie interessieren sich für interessante Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Börse? Für Hintergründe zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren? Dann ist das Börsen.Briefing. das Richtige für Sie – der börsentägliche Newsletter von DER AKTIONÄR und finanztreff.de.
Mit dem Börsen.Briefing. erhalten Sie die wichtigsten News – das Ganze leicht verständlich und kompakt aufbereitet. Weiterführende Links zu Analysen und passenden Anlage-Empfehlungen machen den Newsletter zusätzlich nutzwertig.
Registrieren Sie sich jetzt in dem nachfolgenden Fenster. Schon am nächsten Börsen-Nachmittag kommt der Newsletter in Ihr E-Mail-Postfach. Der Bezug des Börsen.Briefing. ist kostenfrei und unverbindlich.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.