Der Autohersteller Mercedes-Benz hat den EU-Parlamentsbeschluss zum Aus für Verbrenner ab 2035 grundsätzlich begrüßt. "Bis 2030 sind wir bereit, überall dort vollelektrisch zu werden, wo es die Marktbedingungen zulassen", sagte der Leiter des Bereichs Außenbeziehungen des Konzerns, Eckart von Klaeden, am Donnerstag.
"Im Prinzip begrüßen wir die Entscheidung", sagte von Klaeden. "Der Beschluss nimmt die Politik in die Pflicht, für die erforderliche Infrastruktur zu sorgen. Entscheidend für den Erfolg des Klimaschutzes im Verkehr sind die Akzeptanz der neuen und nicht das Verbot traditioneller Technologien." Der Hersteller biete sieben vollelektrische Modelle an, weitere sollten folgen.
Eine Mehrheit der EU-Abgeordneten hatte am Mittwoch dafür gestimmt, dass Hersteller ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Autos und Transporter auf den Markt bringen dürfen, die keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstoßen. Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss sich das Parlament aber noch mit den EU-Staaten einig werden.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Outperform" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Die von der EU beschlossene, beschleunigte Emissionsreduzierung und das De-facto-Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 werde jenen Autobauern zugutekommen, die bereits einen beschleunigten Zeitplan für den Übergang zur Elektromobilität haben, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Zudem sieht er Premiumhersteller besser positioniert, um mit dem Gegenwind der Umstellung umzugehen.
Die Aktie von Mercedes-Benz hat sich in den vergangenen Wochen etwas erholen und dabei auch die 200-Tage-Linie überwinden können, sie hängt aber derzeit weiter am Widerstand im Bereich von 68 Euro fest. Diesen gilt es nun zu knacken, soll ein neues positives Signal generiert werden. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 52,00 Euro weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.