Im Jahr 2009 entstand eine Kooperation zwischen Daimler und Renault. Die breit angelegte Partnerschaft sollte Mercedes-Benz mehr Volumen und Renault den Ruf einer Luxusmarke bringen. 2011 wurde die Kooperation mit einer gegenseitigen Beteiligung besiegelt, doch mittlerweile steht sie vor dem Aus.
Die gemeinsame Zusammenarbeit schaffte nie das, wofür sie gegründet wurde und stand daher auch viel in der Kritik. Die Partnerschaft war geprägt von schlechten Verkaufszahlen, mangelnder Qualität und auch interner Kritik. Daher flachte die Kooperation insbesondere unter dem neuen Mercedes-Chef Ola Källenius immer mehr ab, 2021 verkauften erst Renault und die Tochter Nissan ihre Anteile am Daimler-Konzern, ehe der inzwischen als Mercedes firmierende DAX-Konzern folgte.
Zuletzt arbeiteten die Unternehmen nur noch in der Van-Sparte zusammen, doch auch hier soll die Kooperation jetzt auslaufen, wie zwei Insider gegenüber dem manager magazin bestätigten. Die Beendigung der Zusammenarbeit macht durchaus Sinn. Sie erzielte nie einen nennenswerten Gewinn und zuletzt belief sie sich nur noch auf den Mercedes Citan, der nur etwas über drei Prozent der Verkäufe der Van-Sparte ausmachte.
Das Van-Geschäft war jahrelang ein Problemkind von Mercedes, erreichte nach langem Sparen 2021 aber eine Rekord-Marge von 8,3 Prozent. Unter Mathias Geisen, dem neuen Chef der Sparte, will Mercedes die Marge weiter steigern und das bislang hauptsächlich in Europa präsente Geschäft mehr in die USA und nach China verlagern. Ebenfalls ist geplant, die bisher kaum vorhandene Elektrifizierung weiter voranzutreiben. Hierbei soll mit dem eCitan auch eines der letzten Fahrzeuge aus der Kooperation mit Renault helfen. 2025 soll dann eine Elektroplattform für Transporter folgen.
Die Beendigung der Kooperation mit Renault ist aufgrund des mangelnden Erfolgs als positiv zu werten. In der Van-Sparte gibt es dank Elektrooffensive und Expansion ins Ausland noch viel Potenzial und es bleibt spannend, ob Mercedes dieses auch nutzen kann. Unabhängig davon ist die Aktie des Autobauers interessant und schwache Tagen können zum Einstieg genutzt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.