Mercedes-Benz führt Umstrukturierungen auf dem nordamerikanischen Markt durch. Am Dienstag teilte der Stuttgarter Autobauer mit, dass Jason Hoff die neu geschaffene Position des Nordamerika-CEOs übernehmen wird. Ab 1. Mai wird der Manager den zunehmend wichtigen und zuletzt turbulenten Markt leiten.
Jason Hoff kennt sich im Mercedes-Konzern bereits aus, ist derzeit noch Leiter des Qualitätsmanagements von Mercedes-Benz Cars & Vans. In seiner neuen Rolle wird er zukünftig die strategische Ausrichtung des Unternehmens in den USA verantworten. Zuvor war Hoff bereits Präsident und CEO von Mercedes-Benz U.S. International im US-Werk in Tuscaloosa. Dort leitete er die Produktion von SUV- und Sportwagenmodellen.
Mit der neuen Position will Mercedes in Nordamerika noch effizienter arbeiten. „Diese neue Position wird ein kontinuierliches Wachstum und erhöhte Synergien in den USA sicherstellen, indem sie unsere Aktivitäten und Tochtergesellschaften unter einem Dach bündelt“, erklärte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG.
Herausforderungen durch Trumps Zollpolitik
Die Ernennung von Hoff erfolgt in einer turbulenten Zeit. US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte aus Mexiko und Kanada eingeführt und zwischenzeitlich wieder zurückgenommen. Auch Mercedes-Benz mit seinem gemeinschaftlich mit Nissan betriebenen Werk im mexikanischen Aguascalientes betrifft dies. Deutlich härter würden allerdings Zölle auf aus der EU importierte Autos treffen – auch solche hat Trump bereits in Aussicht gestellt.
Wachsender US-Markt soll China-Schwäche ausgleichen
Unterdessen gewinnt der nordamerikanische Markt für den Autobauer eigentlich an Bedeutung, insbesondere angesichts der Herausforderungen in anderen Regionen wie China. Im vergangenen Jahr hat Mercedes in den USA rund 324.500 Pkw und damit knapp neun Prozent mehr als noch 2023 verkauft.
Um den Auswirkungen der Zölle entgegenzuwirken, plant Mercedes bereits, die Produktion im Werk Tuscaloosa zu erhöhen. Durch eine lokalere Produktion können potenzielle Zölle umgangen und die Lieferketten optimiert werden. Finanzvorstand Harald Wilhelm hob zuletzt die Bedeutung dieser Strategie hervor. So solle die Wettbewerbsfähigkeit in dem herausfordernden Umfeld gesichert werden.
Der nordamerikanische, insbesondere der US-Markt ist für Mercedes extrem wichtig. Daher ergibt es Sinn diesen Markt mit der neuen Position verstärkt zu bearbeiten. Jason Hoff dürfte dank seiner Expertise auch der richtige Mann dafür sein. Allerdings überwiegen bei Mercedes derzeit andere Probleme wie die China-Schwäche und Probleme bei der Profitabilität. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.