US-Präsident Trump droht der Europäischen Union mit Zöllen. Besonders Autohersteller hätten darunter zu leiden. Ferrari, BMW, Mercedes und Co stehen unter Druck.
Zuletzt hatte sich unter den Anlegern die Hoffnung breitgemacht, Donald Trump würde vielleicht bei den im Wahlkampf angedrohten Zöllen gegenüber Europa und ganz speziell gegenüber den deutschen Autoherstellern einen Kuschelkurs fahren. Eine Fehleinschätzung. Die Hoffnung hat sich vor wenigen Tagen in Luft aufgelöst. Der US-Präsident hat Zölle in Höhe von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union angekündigt – „für Autos und alle anderen Dinge“. Die offizielle Bekanntgabe soll bald folgen: Anfang April. Davon gehen zumindest die Experten aus.
Donald Trump ist ein Spieler, ein Gambler. Mit der Androhung von Zöllen zwingt er die anderen Parteien an den Verhandlungstisch mit dem Ziel, das Battle mit einem guten Deal für die USA zu verlassen. Trump weiß natürlich, dass der US-Markt für die europäischen, speziell für die deutschen Autohersteller der zweitwichtigste Automarkt der Welt ist. Jedes Jahr werden in Summe rund 17 Millionen neue Autos in den USA verkauft. Nur China toppt die Zahlen der jährlich neu verkauften Autos mit rund 23 Millionen Einheiten.
Bleibt zu hoffen, dass die EU cool reagieren wird, wenn Donald Trump Anfang April offiziell das Zollpokerspiel gegenüber der Europäischen Union eröffnen wird. „Europa sollte sich wappnen und darauf einstellen, neben protektionistischen Gegenmaßnahmen Deals zu ermöglichen“, sagt Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei Donner & Reuschel. „Als Fazit lässt sich ziehen, dass man sich in den USA auf kurzfristige Erfolge kapriziert und die mittel- und langfristigen Folgen offensichtlich ausblendet oder nicht sehen will. Zölle sind Rigiditäten, die auf alle Beteiligten ökonomisch hemmend wirken“, so Volkswirt Folker Hellmeyer.
Die Börse reagierte jedenfalls – wie zu erwarten war – verschnupft auf die neuesten Ankündigungen von Donald Trump. Die europäischen Auto-Aktien gaben durch die Bank nach.