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Lufthansa: Wie Corona-Impfstoffe dem Geschäft helfen

Lufthansa: Wie Corona-Impfstoffe dem Geschäft helfen
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Martin Mrowka 27.08.2020 Martin Mrowka

Die steigenden Corona-Neuinfektionen und die Verlängerung von Reisebeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie bremsen weiterhin das Lufthansa-Geschäft mit Passagieren. Doch Luftfracht boomt und beschert dem MDAX-Konzern positive Ergebnisbeiträge. Nun bereitet man sich auf die große Verteilaktion von Corona-Impfstoffen vor. 

Derzeit tagen in Frankfurt Luftfracht-Macher und Aviation-Experten im Rahmen der Aircargo Conference, um über aktuelle Herausforderungen, Zukunftsstrategien und die Digitalisierung der Branche zu diskutieren. Auch Lufthansa Cargo ist als größter europäischer Luftfracht-Anbieter dabei.

Die 100-prozentige Tochter der Lufthansa profitiert in der Coronakrise von einem deutlich gestiegenen Luftfracht-Aufkommen. "Das erste Halbjahr 2020 war sehr stark, das Ergebnis des Lufthansa-Frachtgeschäfts lag in H1 mit 277 Millionen Euro deutlich über Vorjahr, als in H1 noch 15 Millionen Euro erwirtschaftet wurden", teilte ein Lufthansa-Cargo-Sprecher auf Anfrage vom AKTIONÄR mit.

Auch der Anteil am Gesamtumsatz dürfte gestiegen sein. Im gesamten Jahr 2019 hatte das Lufthansa-Frachtgeschäft knapp zehn Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe beigetragen - bei einem leicht positiven operativen Ergebnis.

Insgesamt ist das Geschäft mit Luftfracht in Deutschland wegen der Corona-Pandemie zwar ebenfalls zurück gegangen, aber mit minus zehn Prozent deutlich weniger als im Passagier-Luftverkehr. Letzterer ist in Deutschland im ersten Halbjahr um 66 Prozent geschrumpft. Im Gesamtjahr dürfte das Luftfracht-Geschäft um etwa 15 Prozent zum Vorjahr zurückgehen.

In den kommenden Monaten will sich Lufthansa Cargo verstärkt dem Transport von Coronavirus-Impfstoffen in die USA und in die Europäische Union widmen. Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurden gerade zwei neue Pharma-Hubs eröffnet - einer in München (1.000 Quadratmeter) und einer in Chicago (750 Quadratmeter) eröffnet.

Am Frankfurter Flughafen befindet sich mit dem etwa 12.000 Quadratmeter großen Pharma-Hub einer der weltweit größten temperaturgeführten Umschlagcenter für Medikamente. Für pharmazeutische Fracht stehen Lager- und Umschlagmöglichkeiten in zwei verschiedenen Temperaturbereichen sowie Gefrieranlagen zur Verfügung.

Das ist nach Angaben von Lufthansa Cargo wichtig, denn ab 2021 sollen via Deutschland große Mengen von Corona-Impfstoffen verteilt werden. "Wenn es darum gehen wird, einen Impfstoff gegen das Corona Virus zu transportieren, wird Lufthansa Cargo alles unternehmen, um eine schnelle Verteilung über den Luftweg zu ermöglichen“, wirbt Jörg Bodenröder, Leiter Handling Specials bei Lufthansa Cargo. 

Das wichtigere Passagiergeschäft darbt derweil weiter. Die gestern ausgesprochene Verlängerung der Reisebeschränkungen für 160 Länder hält viele Reisende weiterhin vom Buchen ab.

Und die Aktienkäufer halten sich bei der Lufthansa-Aktie zurück. Der Kurs fällt am Vormittag auf 8,70 Euro. Die Analysten der französischen Großbank Société Générale (SocGen) haben ihre Einstufung für Lufthansa gerade mit "Sell" und einem Kursziel von 3 Euro bestätigt. Die Sitzplatzkapazitäten der Lufthansa hätten auf Wochenbasis zuletzt unter Plan gelegen, heißt es zur Begründung.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Auch wenn das Cargo-Geschäft boomt, so können dadurch doch nicht die Milliarden-schweren Verluste der Lufthansa ausgeglichen werden. Bis auf weiteres muss man Lufthansa-Aktien nicht kaufen.

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Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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