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Lufthansa: Nun auch noch eine Klage

Lufthansa: Nun auch noch eine Klage
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Martin Mrowka 28.09.2020 Martin Mrowka

Die Lufthansa leidet weiter unter der Corona-Pandemie. Die Fluggesellschaft fliegt nach wie vor nur mit einem Sparprogramm und muss auch Millionen stornierter Tickets zurück erstatten. Das scheint vielfach immer noch zu stocken. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verklagt die Airline nun. Doch an der Börse sorgt das heute nicht für fallende Kurse.

Die Verbraucherschützer hatten die Lufthansa abgemahnt, die Kunden über ihre Rechte zu informieren, das Recht auf schnelle Erstattung nicht zu verschweigen und zudem den Flugpreis innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Tagen zurückzuzahlen. Da die Fluggesellschaft nicht auf die Abmahnung reagiert und auch keine Unterlassungserklärung abgegeben habe, sei nun Klage beim Landgericht Köln erhoben worden. Ein Verhandlungstermin stehe noch nicht fest.

Die vom Staat gestützte Lufthansa hatte in der Corona-Krise seit März Millionen Tickets storniert und nicht fristgemäß erstattet, wie sie selbst eingeräumt hat. Im laufenden Jahr seien zwar inzwischen konzernweit Tickets in einem Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro an rund 6,6 Millionen Passagiere erstattet worden, hatte es vor zehn Tagen geheißen. Offen seien noch rund 900.000 Vorgänge.

Der Reiseexperte der Verbraucherzentrale, Oliver Buttler, warf dem Unternehmen anhand konkreter Fälle gezielte Desinformation vor, indem bevorzugt Umbuchungen angeboten und nicht über die mögliche Rückerstattung informiert worden seien.

"Verbraucher, die nicht wissen, dass sie einen Anspruch auf die Rückzahlung haben, werden durch die falschen Informationen getäuscht", erklärte Buttler. "Gerade ein Unternehmen, das durch staatliche Mittel massiv unterstützt wird, darf sich nicht so vor seiner Verantwortung und vor seinen gesetzlichen Pflichten drücken."

An der Börse wird der Zwist am Montag ignoriert. Die Lufthansa-Aktie steigt genauso wie andere Verlierer der Corona-Krise heute deutlich. Zeitweise klettert das MDAX-Papier um rund fünf Prozent auf 7,37 Euro. In der vergangenen Woche war die Airline-Aktie bis auf ein 17-Jahres-Tief bei 6,85 Euro abgerutscht. (Mit Material von dpa-AFX)

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die weltweite Corona-Pandemie lastet weiterhin auf dem Lufthansa-Geschäft. Auf absehbare Zeit ist kaum mit einer deutlichen Belebung zu rechnen. Zudem stehen harte Verhandlungen mit den Gewerkschaften bevor und das Chartbild ist angeschlagen. Anleger sollten deshalb weiterhin einen Bogen um den MDAX-Titel machen!

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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