Erst am Wochenende hat sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr zwar wieder optimistischer für das Geschäft mit Geschäftsreisenden geäußert (DER AKTIONÄR berichtete). Doch es bleiben Einbußen. Die versucht die Fluggesellschaft mit verstärkten Urlaubsflügen auszugleichen. In den Sommerferien werden dafür nun sogar Langstrecken-Jets nach Mallorca eingesetzt.
Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise bringen sinkende Infektionszahlen, steigende Impfquoten und das Ende der Reisewarnung für viele Länder Deutschlands Bürger in Reisestimmung. Der Chef der Deutschland-Tochter des weltgrößten Touristik-Konzerns TUI, Marek Andryszak, bestätigte in der vergangenen Woche: "Die beliebtesten Urlaubsziele liegen im Vergleich zum Mai sogar prozentual zweistellig im Plus."
Am beliebtesten ist Mallorca. Die TUI verkauft derzeit jede zweite Urlaubsreise auf die Insel. Der Konzern nennt als möglichen Grund dafür, dass dort viele Hotels bereits wieder geöffnet sind. Nach Angaben des mallorquinischen Hotelverbands FEHM sind es 55 Prozent.
Die Buchungszahlen für das Reiseziel "PMI" (Palma) sind zwischen April und Anfang Juni 2021 um das 25-fache gestiegen. Gleichzeitig sind jedoch die Flugplätze noch rar, die Nachfrage ist größer als das Angebot.
Das nutzt nun auch die Lufthansa, um Urlauber auf die Balearen zu bringen. Europas größte Fluggesellschaft setzt sogar Langstrecken-Jets ein: In den hessischen Sommerferien fliegt an vier aufeinanderfolgenden Samstagen ab Frankfurt eine Boeing 747-8. Los geht es pünktlich zum Start der hessischen Sommerferien am Samstag, 17. Juli. Um 10:20 Uhr startet der "Jumbo" aus der Rhein-Main Metropole zum Zwei-Stunden-Flug in Richtung Balearen.
Zu Beginn der bayerischen Ferien startet zudem ein Airbus A350 ab München nach Palma. Das Langstreckenflugzeug verbraucht 20 Prozent weniger Kerosin und ist sehr viel leiser als seine Vorgängermodelle, betont die Lufthansa. Der erste A350-Flug nach Palma de Mallorca startet zu Beginn der bayerischen Sommerferien am Samstag, 31. Juli.
Der Lufthansa-Aktie nutzt der Touristen-Boom derzeit nur wenig. Der MDAX-Konzern schreibt weiterhin rote Zahlen, hat trotz Kostensenkungen immer noch hohe Belastungen und kann für die Zukunft nicht richtig planen. Nach den tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr, staatlichen Hilfen und einem Stellenabbau hatte die Lufthansa auch im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen.
Das Papier rutschte zuletzt wieder unter seine gleitende 50-Tage-Linie (aktuell bei 10,68 Euro). Charttechnisch wichtig wäre, dass der GD200 bei 10,05 Euro verteidigt wird. Heute verliert die Lufthansa-Papier in ansonsten freundlichem Umfeld 0,8 Prozent auf 10,25 Euro.
Die Schweizer Großbank UBS bleibt bei ihrer "Verkaufen"-Einstufung, hat allerdings das Kursziel für Lufthansa gerade leicht von 5,45 auf 5,90 Euro angehoben. Das neue Profitabilitätsziel der Airline (siehe LHA-Mitteilung) sei am Markt fast schon so eingeplant gewesen, schrieb Analyst Jarrod Castle heute in einer Studie.
Die Lufthansa-Aktie bleibt charttechnisch angeschlagen. Demnächst könnte zudem eine größere Kapitalerhöhung anstehen. Nicht investierte Anleger beobachten das Geschehen von der Seitenlinie aus. Bereits engagierte halten das Papier, beachten aber weiterhin den Stoppkurs bei 9,50 Euro knapp unter der 200-Tage-Linie.
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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.