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Lufthansa: Brutale Verluste für Top-Flughäfen – Corona-Regeln verteufelt

Lufthansa: Brutale Verluste für Top-Flughäfen – Corona-Regeln verteufelt
Foto: Shutterstock
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Lars Friedrich 13.09.2021 Lars Friedrich

Nach einer zwischenzeitlichen Erholung ist die Lufthansa-Aktie innerhalb eines halben Jahres wieder deutlich abgesackt. Analysten haben sich zuletzt skeptisch bezüglich der Luftfahrt-Branche geäußert. Am heutigen Montag gibt es Meldungen von Fraport und Co, die unterstreichen, wie dramatisch die Situation noch immer ist.

Trotz Reisewelle und gelockerter Corona-Regeln sind Europas Luftfahrt-Drehkreuze noch immer weit von ihren Passagierzahlen vor der Pandemie entfernt. Knapp 3,4 Millionen Fluggäste am Frankfurter Flughafen bedeuteten ein Minus von 51 Prozent im Vergleich zum August 2019, wie der Betreiber Fraport mitteilte.

Der Londoner Airport Heathrow liegt nach eigenen Angaben sogar um 71 Prozent unter dem Wert von vor zwei Jahren. Sei man 2019 noch der verkehrsreichste Flughafen Europas gewesen, so sei der größte britische Airport nun auf Platz 10 abgerutscht.

Dabei war der August für beide Flughäfen der beste Monat seit Beginn der Corona-Krise: Fraport zählte ein Plus von 123 Prozent im Vergleich zum August 2020. In Heathrow stieg die Passagierzahl zum Vormonat um 48 Prozent.

Londoner Boss meckert

Heathrow-Chef John Holland-Kaye machte „unnötige“ Testvorschriften für Einreisende für die ausbleibende Erholung mitverantwortlich. Die teuren PCR-Tests, die auch vollständig geimpfte Reisende vor Ankunft buchen müssen und meist mindestens 50 Pfund (58,60 Euro) pro Person kosten, müssten abgeschafft werden, sagte Holland-Kaye dem Sender Sky News. Bisher hätten Reisende rund eine Milliarde Pfund für die Tests ausgegeben. Allerdings werde nur ein kleiner Teil sequenziert, also auf neue Varianten untersucht. Holland-Kaye verwies darauf, dass Passagiere bei Reisen innerhalb der EU keine PCR-Tests vorlegen müssen.

Frankfurter Boss skeptisch

Fraport-Chef Stefan Schulte geht nach dem Reiseaufschwung im Sommer von einem „schwierigen Winter“ aus, wie er vor einigen Tagen sagte. Für das laufende Jahr rechnet er in Frankfurt insgesamt mit „unter 20 bis 25 Millionen“ Fluggästen. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte (mehr zu Fraport in den weiterführenden Beiträgen am Ende des Artikels).

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Zahlen wurden in dieser Form erwartet. Das erklärt, warum die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen heute leichtim Plus liegen. Allerdings zeigt sich einmal mehr: Die Situation im Luftfahrt-Geschäft bleibt schwierig. Die Lufthansa könnte schon bald wieder eine Finanzspritze benötigen. DER AKTIONÄR meint: Wer unbedingt in die Branche investieren will, dürfte mit Fraport momentan besser bedient sein. Die Aktie überzeugt derzeit unter anderem mit dem stärkeren Chartbild. Wichtig wäre, dass die 200-Tage-Linie hält.

Fraport (WKN: 577330)

(mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Lufthansa.

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