Schwache Absatzzahlen im zweiten Quartal und ein zurückgeschraubtes Produktionsziel ließen die Papiere des E-Auto-Startups Lucid Anfang August einbrechen. Da die Nachfrage nach den Fahrzeugen des US-Unternehmens aber weiterhin hoch ist, will der Autobauer die Produktionskapazitäten in Arizona weiter ausbauen.
Dafür scheint jetzt der nächste Schritt gemacht zu werden. wie verschiedene Medien vergangene Woche berichteten, wird Lucid weitere 1.400 Acre Land von Pinal County pachten. Das County hat das umgerechnet circa 5,6 Quadratkilometer große Grundstück in Casa Grande zuvor für 113,5 Millionen Dollar erworben.
Lucid betreibt bisher ein ungefähr 600 Acre großes Werk in Casa Grande. Läuft die Expansion nach Plan, dürften die Produktionskapazitäten erhöht werden. Das ist auch dringend nötig, im abgelaufenen zweiten Quartal lieferte das Unternehmen nicht einmal 700 Fahrzeuge aus und musste sein Produktionsziel für das Jahr 2022 auf 6.000 bis 7.000 Fahrzeuge halbieren. Demgegenüber stehen 37.000 Reservierungen.
Neben der Kapazitätsausweitung ist auch ein Kundenerlebniszentrum geplant. Der Ausbau soll 2023 beginnen und könnte bis zu zwei Jahre dauern. Mit Beendigung des Projekts könnten bis zu 6.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Für Lucid ist es wichtig die Produktionskapazitäten deutlich hochzufahren, vor allem da der Autobauer für 2023 den Rollout des SUV-Modells „Gravity“ plant, welcher die Reservierungen nochmals ankurbeln dürfte. Daher sind die Nachrichten als positiv zu werten. Die Aktie ist nach dem Rücksetzer zuletzt eine kleine Spekulation wert. Langer Atem und gute Nerven sind jedoch gefragt.