Leoni legte am Freitag nach Börsenschluss vorläufige Zahlen für das erste Quartal vor. Der Automobilzulieferer erwartet für Q1 einen Umsatz von rund 1,26 Milliarden Euro (Q1 2021: 1,35 Mrd. Euro). Das EBIT wird bei minus 17 Millionen Euro liegen (Q1 2021: 29 Mio. Euro). Damit kann Leoni bei Anlegern und Analysten keine Pluspunkte sammeln. Die Aktie geht auf Tauchstation.
Am Montag verlieren die Anteilsscheine des Autozulieferers rund fünf Prozent auf 8,45 Euro. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan sprach von einem schwachen Jahresstart der Nürnberger. Mit größeren Änderungen der Markterwartungen rechnet er trotz des operativen Quartalsverlusts aber nicht, da der Jahresausblick bereits schwach gewesen sei.
Mehr Details wird Leoni auf der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen am 11.Mai bekannt geben. Bis dahin sollten Anleger nach wie vor um die Aktie einen großen Bogen machen.
Schon seit Jahren kämpft der Spezialiste für Kabelbäume mit strukturellen Problemen. Die Ukraine-Krise hat die Sorgenfalten bei Vorstand Aldo Kamper weiter verschärft. Leoni beschäftigt insgesamt 100.000 Mitarbeiter an 28 Standorten, davon rund 7.000 Mitarbeiter an den zwei Ukraine-Standorten Kolomyia und Stryi.
Bereits Ende März hatte der Automobilzulieferer gewarnt, vor allem wegen der Ukraine-Krise das ursprünglich ausgegebene Ziel von Einnahmenin Höhe von rund fünf Milliarden Euro nicht halten zu können.