Mit Spannung waren die Zahlen von JinkoSolar erwartet worden. Doch der chinesische Solarmodulhersteller kann sich den Lieferketten-Problemen nicht entziehen und deshalb die Anleger nicht überzeugen. Die Aktie gibt in einer ersten Reaktion rund sechs Prozent nach und fällt wieder unter die 55-Dollar-Marke.
Im dritten Quartal hat JinkoSolar einen Umsatz von 1,33 Milliarden Dollar erreicht. Das lag zwar im Rahmen der eigenen Prognose, aber leicht unter den Erwartungen der Experten. Der Gewinn je ADS auf Non-GAAP-Basis lag bei 0,05 Dollar und damit leicht über den jüngsten Schätzungen von 0,02 Dollar. Die Bruttomarge betrug 15,1 Prozent – mehr als der Konzern selbst in Aussicht gestellt hatte, aber deutlich weniger als die 17,1 Prozent im zweiten Quartal. Die Auslieferungen lagen insgesamt bei 4,99 Gigawatt und gingen damit ebenfalls zurück.
Für das vierte Quartal erwartet der Konzern nun Erlöse zwischen 1,8 und 2,2 Milliarden Dollar. Experten hatten mit 2,29 Milliarden Dollar gerechnet. Die Bruttomarge soll zwischen 13 und 16 Prozent liegen, die Auslieferungen bei 7,3 bis 8,8 Gigawatt. Trotz der in Aussicht gestellten deutlichen Steigerung wurde das Auslieferziel für das Gesamtjahr auf 22,8 bis 23,4 Gigawatt nach unten korrigiert – bislang wurden 25 bis 30 Gigawatt angepeilt. Für das kommende Jahr erwartet der Konzern derweil einen massiven Ausbau der Produktionskapazitäten für seine N-Type-Zellen.
Gekappte Auslieferziele und der bereits erwartete Margenrückgang drücken auf die Stimmung. Auch die Umsatzprognose enttäuscht. Die Aktie kommt damit im ohnehin schwachen Marktumfeld wieder unter Druck und steckt weiter im breiten Seitwärtstrend fest. Langfristig sind die Aussichten allerdings unverändert gut, was die Aussagen zum Ausbau der Kapazitäten noch einmal untermauern.