Seit Wochen pendelt die JinkoSolar-Aktie in einem relativ engen Seitwärtstrend dahin. Auch der Börsengang der Tochter Jiangxi Jinko in China hat keine nachhaltigen Impulse gebracht. Ein traditionell skeptischer Analyst spricht sogar von „strukturellen Problemen“ und hat das ohnehin niedrige Kursziel noch einmal gesenkt.
Im Rahmen einer Branchenstudie vor den Zahlen der Solarkonzerne zum vierten Quartal hat Analyst Brian Lee von Goldman Sachs auch JinkoSolar noch einmal unter die Lupe genommen. Er bleibt wegen Problemen bei der Logistik, hohen Kosten für Vorprodukte und politischem Gegenwind vorsichtig und bezeichnet Cashflow und Schulden des Konzerns als „strukturelle Probleme“. Entsprechend senkte er das Kursziel noch einmal von 29 auf 26 Dollar, die Einstufung lautet weiter „Sell“.
Bislang steht für die Quartalszahlen von JinkoSolar laut Homepage des Unternehmens noch kein Termin fest. Allerdings dürften sich Anleger ohnehin noch etwas gedulden müssen. Im vergangenen Jahr wurden die Gesamtjahreszahlen erst am 9. April veröffentlicht.
Bei JinkoSolar scheiden sich weiter die Geister. Bären wie Brian Lee und Bullen mit Kurszielen weit über dem aktuellen Kurs halten sich die Waage. Grundsätzlich sind die Aussichten für den günstig bewerteten Solarkonzern auch sicher weiter gut. Doch die China-Probleme und die hohe Volatilität in der Branche bleiben ein Risiko. Zudem ist Green Tech im aktuellen Marktumfeld kaum gefragt. Die Aktie ist deshalb weiterhin nur für spekulative Anleger interessant. Rücksetzer sind auch angesichts des Chartbilds kurzfristig durchaus zu befürchten.