Solaraktien haben am Dienstag einmal mehr auf breiter Front ordentlich zugelegt. Die Aktie von JinkoSolar notiert so hoch wie seit Anfang August nicht mehr. Gerade in Deutschland haben die erfolgreichen Sondierungsgespräche der Ampel-Parteien für eine neue Green-Tech-Euphorie gesorgt. Doch viele Fragen bleiben offen.
SPD, Grüne und FDP planen etwa eine Solaranlagen-Pflicht für neu gebaute Gewerbeimmobilien. Noch unklar ist, wie viele Anlagen dadurch tatsächlich neu entstehen. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 in Deutschland 24.300 Nichtwohngebäude fertiggestellt. Doch es macht natürlich einen großen Unterschied, ob lange Produktions- oder Lagerhallen gebaut werden oder hohe Bürotürme, die deutlich weniger Platz bieten. Zudem dürfte die Verpflichtung nicht für die gesamte Dachfläche gelten – eine Quote wird bislang nicht genannt.
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), zeigt sich in der Wirtschaftswoche nicht so optimistisch, was die Pläne angeht. Diese könnten eine flankierende Maßnahme sein, würden aber keinesfalls verbesserte Investitionsbedingungen ersetzen. Die angedachte Solar-Pflicht „mag einen hohen Symbolwert haben, der damit verbundene Marktimpuls ist aber überschaubar.“ Ein Problem: Die Marktprämie für neue Solaranlagen (Differenz zwischen dem Marktstrompreis und dem eigentlich zur Amortisation in einem angemessenen Zeitraum benötigten Preis) sei alleine in den vergangenen zwei Jahren um etwa 25 Prozent gesunken. Die Preise schlüsselfertiger Solarsysteme seien im gleichen Zeitraum um etwa 20 Prozent gestiegen. Dadurch sinkt natürlich die Bereitschaft zu Investitionen.
Um tatsächlich positive Impulse für die Solarbranche auszulösen, bedarf es also einige Arbeit. Dennoch sind die Ziele der potenziellen neuen Regierung sicher positiv zu werten. Auch JinkoSolar als einer der führenden Solarmodulhersteller dürfte davon profitieren. Angesichts des starken Chartbilds setzen Anleger vorerst auf weiter steigende Kurse, auch wenn die Volatilität hoch bleiben dürfte.
Wem die Schwankungsbreite bei der JinkoSolar-Aktie aber zu hoch ist und wer das Risiko in der Solarbranche auf mehrere Schultern verteilen will, greift zum Solar Top 10 Index.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Die Börsenmedien AG hat mit Morgan Stanley als Emittent des Finanzinstruments eine Lizenzvereinbarung geschlossen, wonach die Börsenmedien AG Morgan Stanley eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von Morgan Stanley Vergütungen.