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12.01.2020 Martin Mrowka

Jetzt offiziell: Airbus zieht Boeing davon

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Airbus

Der europäische Airbus-Konzern hat seinem US-Rivalen Boeing 2019 wie erwartet den Titel als weltgrößter Flugzeugbauer abgejagt. Insgesamt lieferte Airbus 863 Verkehrsflugzeuge aus und damit acht Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Wochenende in Toulouse mitteilte. Das sollte auch der Airbus-Aktie helfen.

Der amerikanische Konkurrent hat seine Jahreszahlen zwar noch nicht vorgelegt, kam bis Ende November aber lediglich auf 345 ausgelieferte Maschinen. Mehr als 400 bereits fertige Exemplare des Mittelstreckenjets 737 Max kann Boeing nicht an die Kunden übergeben, da für den Typ nach zwei tödlichen Abstürzen ein weltweites Flugverbot gilt.

Bei den Neubestellungen liegt Airbus ebenfalls weit vorn. Der Konzern sammelte im abgelaufenen Jahr nach Abzug von Stornierungen Aufträge über 768 Jets ein, 21 mehr als im Vorjahr. Boeing kam bis Ende November sogar auf mehr Stornierungen als Neuaufträge. Das Minus im Auftragsbestand belief sich auf 84 Flugzeuge.

Boeing steckt seit März 2019 in einer schweren Krise. Nach den zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten hatten Behörden in aller Welt Passagierflüge mit der 737 Max untersagt. Das Flugzeug ist das meistgefragte Modell des US-Konzerns und wichtiger Gewinnbringer. Auf den Typ sollten eigentlich rund zwei Drittel der ursprünglich angepeilten etwa 900 Verkehrsflugzeug-Auslieferungen entfallen. Das Ziel hat Boeing aber längst gestrichen und kürzlich auch die Produktion der 737 Max vorläufig gestoppt. Wann das Flugverbot aufgehoben wird, ist weiterhin offen.

Auch an den Aktienkursen lässt sich das Dilemma des amerikanischen Flugzeugbauers gut erkennen: Während die Airbus-Aktie neue Rekordhöhen erreichte, vegetiert die Boeing-Notierung auf niedrigem Niveau wenig über den Jahrestiefstständen.

Airbus (WKN: 938914)

Boeing hatte mit der Entwicklung der 737 Max als spritsparender Neuauflage der Boeing 737 auf den Erfolg des Konkurrenzmodells Airbus A320neo reagiert. Das Ausreizen des technischen Möglichen ging bei den Amerikanern aber schief und führte nach bisherigen Erkenntnissen mit zu den tödlichen Abstürzen.

Auch Airbus konnte sein ursprüngliches Auslieferungsziel 2019 nicht halten. Eigentlich wollte der Konzern 880 bis 890 Verkehrsmaschinen ausliefern, strich den Plan aber später auf rund 860 Maschinen zusammen. Grund dafür war die neue Kabinenausstattung des Airbus A321neo, der Langversion der A320neo. Der Einbau der Kabine erfordert deutlich mehr Zeit als zuvor gedacht.

Von den Jets der A320-Familie lieferte Airbus 2019 nun 642 Exemplare aus, davon 551 in der spritsparenden Neuauflage A320neo. Hinzu kamen 48 Maschinen vom kleineren Typ A220, der ursprünglich als Bombardier C-Serie entwickelt worden war, 112 Langstreckenjets vom jüngsten Typ A350, 53 des älteren Modells A330 und acht doppelstöckige A380. Die Produktion des Riesenjets lässt Airbus mangels Nachfrage aber im kommenden Jahr auslaufen. Den kompletten  Jahresabschluss wird Airbus am 13. Februar vorlegen. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Perspektiven für Airbus bleiben gut. Der Flugzeugmarkt verspricht weiteres Wachstum, über mangelnde Bestellungen wird sich Airbus nicht beklagen können. Doch man arbeitet an der Kapazitätsgrenze. Schon jetzt ist das Unternehmen bis Mitte des Jahrzehnts komplett ausgelastet. Zum Jahreswechsel belief sich der Auftragsbestand von Airbus auf 7.482 Flugzeuge (siehe Grafik).

Die Bewertung des MDAX-Werts ist mit einem 2020er-KGV von etwa 17 immer noch moderat, das Chartbild aussichtsreich. Anleger bleiben engagiert. Ein Stoppkurs zur Gewinnsicherung sollte bei 104 Euro platziert werden.

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