Airbus will die Produktion von Flugzeugen der A320-Familie in den USA steigern. Die Produktion in dem Werk Mobile im Bundesstaat Alabama werde bis Anfang nächsten Jahres von fünf auf sieben Flugzeuge pro Monat erhöht, teilte der europäische Flugzeugbauer am Donnerstag mit. Diese Entscheidung ist Teil der Produktionssteigerung auf 63 Mittelstreckenjets pro Monat der A320-Familie im Jahr 2021 und werde zum Ausbau der Arbeitsplätze am Standort Alabama führen. Medienberichten zufolge produziert Airbus dort derzeit fünf Flugzeuge der A320-Familie monatlich.
Die Entscheidung kommt mitten im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union. Grund sind illegale Staatshilfen für die beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing. Außerdem befindet sich der Airbus-Rivale Boeing derzeit in einer schweren Krise. Der US-amerikanische Flugzeugbauer ist durch seinen nach zwei verheerenden Abstürzen mit Startverboten belegten Bestseller 737 Max im Wettrüsten mit Airbus derzeit stark zurückgeworfen.
Airbus fertigt in dem Werk in Mobile auch den kleinsten Airbus-Jet A220. Insgesamt sollen dort nun 275 neue Jobs entstehen und eine mehr als eine Milliarde Euro investiert werden. Airbus beschäftigt nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitarbeiter an 38 Standorten in 16 US-Bundesstaaten.
Die A320-Familie mit einem Mittelgang besteht aus den Modellen A318, A319, A320 und A321, die unterschiedlich lang sind. Die Variante neo für die Modelle A319, A320 und A321, die den Airlines mit hochgebogenen Flügelspitzen und den neuen Triebwerken zu rund 15 Prozent Kraftstoffersparnis verhilft, gilt als Markterfolg.
Die Aktie von Airbus hat zuletzt auch begünstigt durch die Probleme bei Boeing wieder kräftig zulegen können. Mittlerweile notiert das Papier nur noch ganz knapp unter dem Mitte November bei 137,42 Euro markierten Allzeithoch. Gelingt der Sprung darüber, wäre dies ein klares Kaufsignal für den Wert. Derzeit stimmt alles bei Airbus. Anleger lassen ihre Gewinne bei dem Titel weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)