Grüner Wasserstoff direkt aus der Windturbine: Das ist das Ziel des Projektes „Oyster“, das von ITM Power, Orsted, Siemens Gamesa und Element Energy vorangetrieben wird. Nun wählte das von der EU geförderte Konsortium die englische Hafenstadt Grimsby als Standort für ein maritimes Elektrolyseur-Projekt aus.
Konkret sieht das Projekt den Bau eines Elektrolyseurs im Megawatt-Maßstab vor, der sich in ein Offshore-Windrad integrieren lässt. Im Rahmen des Projekts soll auch das Potenzial des Einsatzes von Pipelines für den Wasserstofftransport an Land untersucht werden.
The OYSTER project, a consortium comprised of ITM Power, @Orsted, @SiemensGamesa & @elementenergy will develop & demonstrate a megawatt-scale electrolyser system designed to be integrated with offshore wind turbines in a shoreside pilot trial in Grimsby.https://t.co/5bFtt3xprh
— ITMPowerPlc (@ITMPowerPlc) September 7, 2021
Die Herausforderung für eine solche Power-to-Gas-Anlage bestehe laut Mitteilung darin, dass sie besonders kompakt sein soll, gleichzeitig aber auch den rauen Bedingungen auf hoher See Stand halten muss – und das bei möglichst geringer Wartungsintensität. Innerhalb des Konsortiums wird ITM Power die Entwicklung des Elektrolyseursystems und die Tests verantworten.
Das Konsortium habe sich für Grimsby entschieden, da es dort eine hohe Präsenz von erneuerbaren Energien gebe, insbesondere Offshore-Wind. Der dänische Energiekonzern Orsted etwa will dort 2022 den größten Offshore-Windpark der Welt in Betrieb nehmen. Gleichzeitig gibt es rund um Grimsby eine sehr hohe Dichte an energieintensiven Industrien wie Raffinerien, Kraftwerke oder Stahlwerke.
Das „Oyster“-Konsortium teilt die Vision, grünen Wasserstoff aus Offshore-Windkraftanlagen auf dem Preisniveau von Erdgas liefern können – einen „realistischen“ CO2-Preis für letzteres vorausgesetzt. Fraglich bleibt, ob die beteiligten Unternehmen dieses ambitionierte Ziel bis zum Projektende 2024 schaffen werden. Charttechnisch steht die Aktie von ITM Power vor dem Widerstand bei 543 Pence (6,32 Euro). Das Papier bleibt aussichtsreich, aber auch ganz klar spekulativ.