Wasserstoff-Aktien haben in den letzten Handelstagen ein kleines Comeback gefeiert, darunter auch die Aktie von ITM Power. Das Management des britischen Elektrolyse-Spezialisten will nun die höheren Notierungen nutzen, um frisches Kapital unter den Marktteilnehmern einzusammeln. Das kommt am Markt nicht gut an.
Im Konkreten plant ITM Power mit der Kapitalmaßnahme, 250 Millionen Britische Pfund (knapp 295 Millionen Euro) einzunehmen. Linde, bestimmte Direktoren und ein Mitglied der Geschäftsleitung wollen ebenfalls neue Aktien beziehen.
Expansion geplant
ITM Power will den Großteil des Kapitals unter anderem für die Teilautomatisierung der Fabrik in Sheffield (Bessemer Park), die Entwicklung und vollständige Automatisierung einer zweiten Produktionsanlage in Großbritannien ("UK Gigafactory 2.0") und einer neuen internationalen Fabrik. ITM Power geht davon aus, dass diese Anlagen dem Unternehmen bis 2024 eine Produktionskapazität von fünf Gigawatt ermöglichen werden.
Darüber hinaus plant ITM Power die Finanzierung von Technologie-Initiativen, die innerhalb von fünf Jahren die Herstellungskosten für Elektrolyseure um 50 Prozent drücken sollen.
Die Ankündigung der Kapitalmaßnahme sorgt allerdings für keine gute Stimmung an der Börse. Auf der Handelsplattform Tradegate drehte der Wert daraufhin von starken Kursgewinnen ins Minus.
Das Management rund um ITM-Power-CEO Graham Cooley verfolgt ehrgeizige Expansionspläne. Doch bis sich die Investitionen lohnen, wird viel Zeit ins Land gehen. Wichtiger ist kurz- bis mittelfristig, dass die Anlage in Sheffield gut ausgelastet ist und sich die Auftragsbücher von ITM Power weiter füllen. Schließlich wird dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von knapp 2,8 Milliarden Euro zugesprochen. Kurzfristig sollte die Kapitalmaßnahme belasten. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 3,85 Euro.