Die Abspaltungspläne von der norwegischen Hexagon Composites nehmen weiter Formen an. Eine außerordentliche Hauptversammlung am 13. November hat den Weg für ein separates Listing von Hexagon Purus nun frei gemacht. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick über die Hintergründe und Ziele des Börsenaspiranten.
Sinnvoller Schritt
"Intern stellt sich die Hexagon-Gruppe mit diesem Schritt neu auf", erklärte Michael Kleschinski, Executive Vice President von Hexagon Purus, im Gespräch mit dem AKTIONÄR kurz nach Bekanntwerden der Spin-off-Pläne. "Auf der einen Seite haben wir Produkte für emissionsarme Gasmobilität (g-Mobility) und auf der anderen Seite Lösungen im Bereich Null-Emissionen, sprich Wasserstoff und batterieelektrische Mobilität (e-Mobility)." Ein Ziel sei es, das Investorenprofil zu schärfen, so Klenschinski.
Hexagon Purus adressiert als Hersteller von Wasserstoff-Hochdruckbehältern einen entstehenden Milliardenmarkt. Laut eigenen Angaben soll dieser ausgehend von 0,1 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf knapp sieben Milliarden Dollar bis 2030 wachsen. Die Hexagon-Tochter will sich ein großes Stück von dem Kuchen sichern.
Noch wirtschaftet Hexagon Purus defizitär. Anlaufinvestitionen und Kosten in den Bereichen Infrastruktur und Personal belasten das Ergebnis. "Wann wir profitabel bei Purus wirtschaften, hängt davon ab, wie wir das weitere Wachstum gestalten können", so Kleschinski. "2024 ist der Break-even realistisch", prognostiziert der Manager.
Ambitionierte Ziele
Für 2021 stellt Hexagon Purus ein Wachstum von etwa 50 Prozent in Aussicht. Bis 2025 peilt die Gesellschaft einen Umsatz von vier bis fünf Milliarden Norwegische Kronen (374 bis 468 Millionen Euro) an bei zweistelligen EBITDA-Margen.
Ein konkretes Datum für das Listing von Hexagon Purus gibt es noch nicht. DER AKTIONÄR wird Sie jedoch bezüglich des spannenden Börsengangs auf dem Laufenden halten. Klar ist: Ein starkes Börsendebut sollte der Muttergesellschaft Hexagon Composites in die Karten spielen, die die Mehrheit der abgespaltenen Gesellschaft auch nach dem Listing behalten wird. Der Wert bleibt bei Schwäche unverändert kaufenswert.