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Der auf Geschäftskunden fokussierte Fahrdienstvermittler Gett sagt seine Fusion mit der Mantelgesellschaft Rosecliff Acquisition ab. Neben dem Börsenumfeld spielt wohl auch der Investorenkreis bei der Absage eine Rolle. Der Deal war im November angekündigt worden und hätte Gett eine Milliardenbewertung eingebracht.
Allen voran die hohe Volatilität der letzten Wochen habe zu der gemeinsamen Entscheidung geführt, die geplante Fusion abzusagen, teilten Gett und Rosecliff Acquisition mit. Ursprünglich sollte der Deal, im Zuge dessen Gett mit 1,1 Milliarden Dollar bewertet worden wäre, im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden.
Unter Umständen spielte bei der Entscheidung aber auch der Investorenkreis, zu dem unter anderem Volkswagen zählt, eine Rolle. Denn seit 2016 ist die russische Sberbank, die massiv von den westlichen Sanktionen betroffen ist, an dem israelischen Unternehmen beteiligt. Mit der Absage des SPAC-Deals gab Gett auch bekannt, seinen Dienst in Russland bis auf Weiteres einzustellen.
Die wirtschaftlichen Folgen des Rückzugs aus Russland dürften überschaubar bleiben. Laut eigenen Angaben machte der Markt im vierten Quartal rund 14 Prozent des Bruttogewinns des Unternehmens aus. Die vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal deuten derweil auf ein anhaltend starkes Umsatzwachstum des Fahrdienstvermittlers von über 40 Prozent hin. Das Management rechnet daher damit, um dritten Quartal 2022 profitabel zu werden.
Unprofitable Wachstumsunternehmen haben seit Wochen einen schweren Stand an der Börse. Von Sanktionen betroffene Investoren wären den Anlegern dann kaum noch zu vermitteln gewesen und hätten aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer massiven Rückgabequote bei den Rosecliff Acquisition-Zeichnern geführt. Die Absage der Fusion ist daher der richtige Schritt.
