Als Konkurrent zu den Fahrdienstvermittlern Uber und Lyft gestartet, hat Gett vor Jahren den Fokus verändert und konzentriert sich nun auf Geschäftskunden. Am Mittwoch gab das Londoner Unternehmen bekannt, über die Fusion mit dem SPAC Rosecliff Acquisition zu einer Milliardenbewertung an die Nasdaq gehen zu wollen.
Die Transaktion soll Gett neben den 253 Millionen Dollar aus dem SPAC weitere 30 Millionen Dollar über ein PIPE-Investment einbringen. Der Abschluss des Deals ist für das erste Halbjahr 2022 geplant.
Analysten schätzen den globalen B2B-Fahrdienstleister-Markt auf etwa 51 Milliarden Dollar. Da dieser bislang stark fragmentiert ist, will Gett mit seinem Marktplatz die One-Stopp-Lösung für Unternehmen werden.
Nach 162 Millionen Dollar Umsatz im vergangenen Jahr plant das Unternehmen 2021 190 Millionen umzusetzen. Bis 2023 sollen die Umsätze auf bis zu 613 Millionen Dollar steigen. Im gleichen Zeitraum soll der Rohertrag von 76 auf 177 Millionen Dollar zulegen.
Der Deal mit Rosecliff bewertet Gett mit rund einer Milliarde Dollar und damit niedriger als die 1,5 Milliarden, zu denen unter anderem Volkswagen im Mai 2019 in das Unternehmen investiert hatte.
Der Abschlag ist auf die Umsatzeinbrüche während der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Bei den Anlegern stieß die Ankündigung der Fusion auf Wohlwollen, aber nicht auf Begeisterung. Die Rosecliff-Aktie legte am Mittwoch ein Prozent zu und notiert damit wieder über dem Ausgabepreis von zehn Dollar.
Im B2B-Markt für Fahrdienstleistungen hat sich Gett eine aussichtsreiche Marktposition erarbeitet. DER AKTIONÄR behält die weitere Entwicklung des Deals mit Rosecliff im Blick.