Es sah gerade danach aus, als ob die Geely-Aktie die Konsolidierung stoppen und wieder einen Boden finden könnte. Aber Fehlanzeige! Nach einem herben Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr geht es wieder kräftig nach unten.
Geely, das unter anderem den schwedischen Autobauer Volvo besitzt und dessen Eigentümer Li Shufu der größte Daimler-Einzelaktionär ist, verzeichnete unter dem Strich mit 5,5 Milliarden Renminbi (709 Millionen Euro) ein Drittel weniger Gewinn.
Die Geely-Aktie nach dieser Mitteilung vom Dienstag an der Hongkonger Börse um gut 7 Prozent, Analysten hatten mit einem weniger scharfen Gewinnrückgang gerechnet. Der Umsatz von Geely Automobile war um 5 Prozent auf 92,1 Milliarden Renminbi gesunken, der Absatz fiel um 3 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge.
Probleme mit Zweitlisting
Geely hat zudem offenbar Probleme mit dem geplanten Listing an der Schanghaier Technologiebörse Star Board. Chinas Aktienmarktbehörden hinterfragten, ob das Unternehmen genug High Tech sei für eine solche Notierung, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bisher ist Geely an der Börse in Hongkong notiert.
Eigentlich hatte Geely dem Bericht zufolge bereits im September eine Erlaubnis für das Listing erhalten, das eine höhere Bewertung einbringen könnte als eine Notierung an der Schanghaier Hauptbörse. Derzeit prüft die chinesische Börsenaufsicht ohnehin härtere Regeln für erstmalige Aktienverkäufe im Tech-Börsensegment Star Board.
Ein Großteil der Kursfantasie der Geely-Aktie steckt in der Entwicklung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Der chinesische Markt bleibt hier zwar weiter aussichtsreich – doch an der Börse wird bei den E-Auto-Hoffnungen gerade viel Luft gelassen und eher auf etabliertere Player gesetzt.
Die schlechter als erwarteten Zahlen sorgen nun bei Geely für zusätzlichen Verkaufsdruck. DER AKTIONÄR hat Ende Februar zum Verkauf geraten. Ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf.