In einem sehr schwachen Markt geht es auch mit der Aktie des weltgrößten Erdgasproduzenten Gazprom bergab. Dies ist natürlich bitter für die vielen Privatanleger, welche die Anteile vor allem wegen der zuletzt sehr hohen Dividende im Depot hatten. Droht hier die nächste böse Überraschung?
Grundsätzlich hatte Gazprom kürzlich erneut erklärt, dass man an der bisherigen Dividendenpolitik festhalten wolle. Dies bedeutet, dass nachdem die Ausschüttungsquote zuletzt bei 30 Prozent lag, 2021 dann 40 Prozent des Nettogewinns als Dividenden ausgezahlt werden sollen. Für das Jahr 2022 will Gazprom dann der alten Forderung des Kremls nachkommen, wonach halbstaatliche Konzerne 50 Prozent der Erträge als Dividende ausschütten sollen.
Die Anteilseigner von Gazprom müssen sich trotz der höheren Ausschüttungsquote allerdings auf eine deutlich niedrigere Dividende einstellen. Denn wegen der 2020 wohl stark sinkenden Gewinne – Analystenprognosen zufolge werden es dieses Jahr nur 4,2 Milliarden Dollar nach 18,6 Milliarden Dollar im Vorjahr – schrumpft die Dividende voraussichtlich um rund 40 Prozent. So werden aktuell pro ADR 0,23 Dollar erwartet, woraus sich eine Rendite von 5,5 Prozent errechnet.
Für das kommende Jahr sind die Analysten indes deutlich zuversichtlicher gestimmt. Demnach soll das Nettoergebnis 2021 wieder auf 9,5 Milliarden Dollar steigen. Durch die geplante Ausschüttungsquote von 50 Prozent würde sich daraus eine Dividende von 0,40 Dollar je ADR ergeben und - ceteris paribus - eine Rendite von 9,5 Prozent.
Die Aktie von Gazprom bleibt nach wie vor ein heißes Eisen. Daher sollten Anleger unbedingt den empfohlenen Stopp bei 3,20 Euro beachten.