Es war ein wirklich bemerkenswerter Lauf: Seit dem Mehrjahrestief im vergangenen Herbst bei 3,22 Euro hat sich der Kurs von Gazprom nahezu verdoppelt. Doch Angst, zu überhöhten Preisen bei den Anteilen des weltgrößten Erdgasproduzenten einzusteigen, muss deshalb längst noch keiner haben...
Denn praktisch parallel zum Anstieg des Kurses sind zuletzt auch die Gewinnschätzungen angezogen. Ein höherer Gasabsatz sowie anziehende Öl- und Gaspreise dürften dazu führen, dass Gazprom im laufenden Jahr wieder üppige Gewinne einfahren dürfte.
Aktuell rechnen die Analysten damit, dass der Umsatz des Konzerns 2021 von 87,9 auf 123,4 Milliarden Dollar steigen dürfte. Das EBITDA soll von 19,6 auf 35,9 Milliarden Dollar klettern, der Nettogewinn von 1,9 auf 20,6 Milliarden Dollar (2,40 Dollar je ADR). Damit würde sich das KGV für das laufende Jahr immer noch auf lediglich 3 belaufen.
Natürlich wird der halbstaatliche russische Rohstoffriese vermutlich auch in den kommenden Monaten und Jahren weitaus niedriger bewertet werden als westliche Energiekonzerne wie etwa Shell oder BP. Zahlreiche US-Investoren meiden einfach russische Aktien. Doch dies beschert Mutigen eben noch immer die Chance, bei einem Weltmarktführer zu einem wahren Schnäppchenpreis einsteigen zu können. Da die Aussichten für Gazprom gut sind und das Chartbild bullish, bleibt die Dividendenperle ein Kauf (Stopp: 4,90 Euro).