Die neue Börsenwoche beginnt für die Aktionäre des russischen Erdgasriesen Gazprom mit einem interessanten Treffen. So beraten die EU-Außenminister ab 9.00 Uhr nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny über neue Sanktionen gegen Russland. Außenminister Heiko Maas und sein französischer Kollege Jean-Yves le Drian hatten zuvor angekündigt, "ihren europäischen Partnern Vorschläge für zusätzliche Sanktionen" zu unterbreiten.
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen hatte nachgewiesen, dass Nawalny mit einem chemischen Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde - und damit Ergebnisse von Laboren in Deutschland, Frankreich und Schweden bestätigt. Für die Täterschaft gibt es aber bisher keine öffentlich zugänglichen Beweise. Nawalny selbst vermutet, dass der russische Staat hinter der Vergiftung steckt.
Dass Maas direkte Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt Nord Stream 2, welches die Bundesregierung weiterhin unterstützt, oder gegen Gazprom-Manager vorschlägt, wäre sehr überraschend. Spannend dürfte jedoch vor allem werden, was seine Amtskollegen fordern.
Für Anleger mit schwachen Nerven ist die Gazprom-Aktie weiterhin nicht geeignet. Mutige können allerdings auf eine - eigentlich schon fast überfällige - Gegenbewegung der enorm günstig bewerteten Aktie setzen. Dabei sollte die Position aber unbedingt mit einem Stopp bei 3,20 Euro abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)