Anfang Oktober drohte die E.on-Aktie aus der monatelangen Seitwärtsbewegung nach unten auszubrechen. Im freundlicheren Marktumfeld hat sich das Bild inzwischen wieder aufgehellt. Der DAX-Titel notiert im Bereich der 11-Euro-Marke. Derweil will der Versorger die Investitionen in den Ausbau seiner Energienetze erhöhen.
Das Investitionsvolumen werde weiter steigen, sagte E.ons Netzvorstand Thomas König am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im brandenburgischen Biesenthal. Der Manager schränkte ein, dass dies vom Aufsichtsrat noch genehmigt werden müsse. Er verwies aber auch auf die vergangenen Jahre, als E.on seine Investitionsziele stets nach oben geschraubt habe. Nach aktuellem Stand wollen die Essener bis 2027 rund 26 Milliarden Euro in die Hand nehmen.
König appellierte auch an die Bundesnetzagentur als regulierende Behörde, die Anreize für Neuinvestitionen zu erhöhen. Dabei geht es unter anderem um die Eigenkapitalverzinsung, die laut einem aktuellen Vorschlag der Bundesnetzagentur von fünf auf sieben Prozent steigen soll. Netzbetreiber wie E.on könnten neue Investitionen dann schneller zurückverdienen. E.on plädiert für eine stärkere Erhöhung. Laut König wäre es billiger, den Unternehmen höhere Zinsen auf das investierte Kapital zu bezahlen, als die momentan durch Netzengpässe entstehenden Kosten zu tragen.
Energieerzeuger bekommen beispielsweise Entschädigung für Erneuerbare Energie, die aus Kapazitätsgründen abgeregelt wird. Auch der Ausgleich von Stromengpässen verursacht Kosten. Wenn die Netze wegen unattraktiver Bedingungen nicht ausgebaut würden, sei das teurer, als im Zweifel Überkapazitäten zu haben, sagte König.
In den vergangenen Monaten ist bei der E.on-Aktie wenig passiert. Der Konzern investiert weiter in die Netze und dürfte auch in den kommenden Jahren damit gutes Geld verdienen. Es gibt aber spannendere Werte an der Börse. Für Dividendenjäger und konservative Anleger bleibt E.on allerdings interessant.
Mit Material von dpa-AFX