Im freundlichen Marktumfeld gelingt es der E.on-Aktie am Mittwoch nicht, eine neue Attacke auf die wichtige 10-Euro-Marke zu starten. Dazu trägt auch die schlechte Nachrichtenlage bezüglich der Übernahme der Noch-RWE-Tochter Innogy bei. Auch die Grünen fordern nun, dass der Deal durch die EU-Behörden untersagt wird.
Die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires hat berichtet, dass die Grünen-Abgeordneten Katharina Dröge, Ingrid Nestle, Oliver Krischer und Julia Verlinden in einem Brief an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager gefordert haben, die Fusion zu untersagen. E.on könnte dann einen Wettbewerbsvorteil haben und direkte Konkurrenten im Preiskampf unterbieten.
„Bestrebungen von Unternehmen, durch eine Aufteilung von Geschäftsaktivitäten an einzelnen Stufen der Wertschöpfungsketten 'Strom und Gas' eine marktbeherrschende Stellung zu erlangen, widersprechen aus unserer Sicht den Prinzipien eines wettbewerbsorientierten Energiemarktes“, wird aus dem Brief zitiert. „Mit Sorge blicken wir daher auf die geplante Transaktion der beiden größten deutschen Energiekonzerne RWE und E.on. Besonders, beunruhigt uns die zukünftige Rolle von E.on. Unserer Einschätzung nach sollte diese Fusion untersagt werden."
Kritik der Konkurrenz
Bereits am Vortag hatten die Wettbewerber Naturstrom und Lichtblick die Zugeständnisse E.on als unzureichend bezeichnet. „Die Zugeständnisse von E.on haben lediglich Symbolwert”, sagte beispielsweise Naturstrom-Vorstand Tim Meyer am Dienstag laut Reuters. E.on müsse sich von den vielen Beteiligungen an Stadtwerken und Regionalversorgern in Deutschland trennen.
Die Kritik an der Fusion von E.on und Innogy wächst. Die Sorge um den Zusammenschluss drückt an der Börse auf die Stimmung. Doch Anleger sollten sich keine Sorgen um die Zukunft des Versorgers machen. Für Konservative bleibt E.on interessant. Der Stopp des AKTIONÄR liegt weiter bei 7,80 Euro.