Der Versorger E.on hat am Mittwoch seine Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt und dabei deutlich mehr verdient als erwartet. Im Gesamtjahr könnte deshalb das obere Ende der Prognosespanne erreicht werden. Die Aktie reagiert nach dem starken Lauf der vergangenen Monate zunächst allerdings kaum auf die guten Nachrichten.
Im ersten Quartal stieg das bereinigte EBITDA um 30 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro, was deutlich über den von Analysten erwarteten 2,27 Milliarden Euro lag. Sowohl das Netzgeschäft als auch der Bereich Kundenlösungen konnten deutlich zulegen – das eigene Wachstum und das Marktumfeld sowie das schwache Vorquartal wirkten sich hier aus. Im Gesamtjahr peilt E.on hier weiterhin 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro an. Allerdings rechnet der Vorstand damit, das obere Ende der Spanne zu erreichen.
Die Prognose berücksichtige aber auch die Möglichkeit einer erneuten Eintrübung des Geschäfts im Jahresverlauf, so Finanzchef Marc Spieker, der betonte, dass die Ukraine-Krise noch nicht vorbei sei. Zum Jahresauftakt hatte E.on davon profitiert, dass die höheren Strompreise an die Kunden weitergegeben werden konnten. Die Mittelfristprognosen bis 2027 wurden derweil ebenfalls bestätigt.
Im ersten Quartal hat E.on zudem mehr als eine Milliarde Euro für Netzausbau und nachhaltige Energielösungen investiert – über 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gesamtjahr sollen es weiterhin 5,8 Milliarden Euro, bis 2027 sogar 33 Milliarden Euro sein.
E.on hat einmal mehr starke Zahlen vorgelegt. Im weiteren Jahresverlauf ist aber mit größeren Schwankungen zu rechnen, die hohen Wachstumsraten sind angesichts der Entwicklung im Vorjahr nicht zu halten. Dennoch: Es läuft rund beim Versorger, was sich auch weiterhin bei der Aktie widerspiegelt. Ein Mehrjahreshoch rückt immer näher. Angesichts der relativen Stärke lassen Anleger die Gewinne weiter laufen.