Bereits in der kommenden Woche könnte E.on die Übernahme von Innogy abschließen. Doch die Integration des Rivalen, der in etwa genau so groß ist wie der DAX-Konzern selbst, dürfte große Herausforderungen bereithalten. Die wichtigsten Personalentscheidungen sollen inzwischen getroffen sein – sehr zum Missfallen der Innogy-Leute.
Wie das Handelsblatt berichtet hat, wird kein einziger Innogy-Vorstand in die Führung des fusionierten Konzerns übernommen. Das kommt durchaus überraschend: Schließlich wäre es mit der Übernahme bekannter Gesichter voraussichtlich leichter geworden, die Vorbehalte bei den Innogy-Mitarbeitern auszuräumen. Diese fühlen sich ohnehin von RWE verraten, nachdem die erst 2016 erreichte Eigenständigkeit nun bereits wieder verloren geht.
Sowohl Innogy-CEO Uwe Tigges, als auch Netzchefin Hildegard Müller oder Finanzchef Bernhard Günther galten als Kandidaten für den Vorstand – und gehen nun leer aus. Die Manager wüssten bereits Bescheid, heißt es im Handelsblatt. Was aus ihnen wird, bleibt nun offen.
Die Personalentscheidungen bergen Brisanz. Doch die größte Herausforderung bei der Innogy-Übernahme wird die Integration des kriselnden Vertriebsgeschäfts in Großbritannien. Auch wenn sich die E.on-Aktie zuletzt etwas erholt hat, gilt deshalb weiterhin: Branchenfavorit des AKTIONÄR bleibt RWE.
Wer bei E.on investiert ist, bleibt dabei. Der Stoppkurs liegt unverändert bei 7,80 Euro.