Im freundlichen Marktumfeld kann sich die E.on-Aktie derzeit Schritt für Schritt von den jüngsten Tiefs lösen. Für weitere Impulse könnte nun die Entscheidung der Wettbewerbshüter zur Übernahme der RWE-Tochter Innogy sorgen. Freitag in einer Woche, am 20. September, läuft die Prüffrist der EU-Kommission ab.
Während der RWE-Teil des Deals – die Übernahme der Erneuerbaren Energien von E.on und Innogy und eine rund 17-prozentige Beteiligung an E.on – bereits genehmigt wurde, wird die Marktmacht der neuen E.on noch geprüft. E.on wird die Netze und das Endkundengeschäft von Innogy übernehmen. Rund 14 Millionen Strom- und Gaskunden würde der Konzern nach dem Deal haben.
„Die neue E.on wird durch ihre Marktmacht den Energiemarkt auf den Kopf stellen“, sagte Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der Nachrichtenagentur dpa. „Ob das für die Privatkunden ein Nachteil wird, liegt vor allem an den Kunden selbst.“ Während Wettbewerber wie Lichtblick oder zahlreiche Stadtwerke einen Wettbewerbsnachteil befürchten, sieht Konzernchef Johannes Teyssen diesen „in keiner Weise gefährdet“.
DER AKTIONÄR bleibt optimistisch, dass der Innogy-Deal durchgewunken wird. E.on muss dann aber zunächst einmal das kriselnde britische Vertriebsgeschäft integrieren. Das wird eine große Herausforderung. Wer in die Branche investieren will, setzt aktuell eher auf den Wettbewerber RWE.