Die E.on-Aktie befindet sich seit Wochen im freien Fall. Nach den enttäuschenden Zahlen hat sich das Chartbild zuletzt noch einmal deutlich eingetrübt. Auch die Übernahme von Innogy wird inzwischen immer skeptischer betrachtet. Hauptgrund der Probleme ist der schwierige britische Markt. Besserung ist hier aktuell nicht in Sicht.
Bereits seit Langem gilt der britische Strommarkt als besonders umkämpft. Nun hat er sowohl E.on als auch der künftigen Tochter Innogy einmal mehr die Quartalszahlen verhagelt. Das Kernproblem: Die britische Regierung deckelt die Preise. Die Konzerne haben deshalb mit niedrigen Margen zu kämpfen und fahren wie Innogy sogar teilweise Verluste ein.
Hinzu kommt die Angst vor einem harten Brexit. „Als Unternehmen sind wir der Ansicht, dass ein ‚No Deal’-Brexit zu Unsicherheiten für unser Geschäft führen wird”, schrieb Konzernchef Johannes Teyssen bereits im Januar an die E.on-Mitarbeiter. Unter dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson ist ein solches Szenario noch einmal wahrscheinlicher geworden – die Aussichten für den britischen Markt bleiben deshalb schlecht.
Schwierige Integration
Für E.on wird das zur doppelten Herausforderung. Denn der Konzern muss nicht nur mit den hauseigenen Problemen kämpfen. Zusätzlich muss auch die britische Innogy-Tochter Npower eingegliedert werden. Seit im Dezember 2018 die geplante Vertriebsfusion von Npower mit SSE geplatzt ist, schwebt dies wie ein Damoklesschwert über dem Zusammenschluss von E.on und Innogy. Eine Fusion von Npower mit der E.on-Tochter ist wohl die Lösung. Doch die Sanierung im eigenen Haus dürfte zu weiteren Kosten führen – bei ungewissem Erfolg.
Das Bild bei E.on hat sich deutlich eingetrübt. Inzwischen rückt auch der Stopp des AKTIONÄR bei 7,80 Euro näher. Neueinsteiger sollten vorerst abwarten und nicht ins fallende Messer greifen. Wer dabei ist, kann darauf setzen, dass die massive Unterstützung rund um die 8,00-Euro-Marke hält, und dabeibleiben.