Die Folgen des Mega-Deals zwischen E.on und RWE bestimmen weiter die Schlagzeilen in der deutschen Energiebranche. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass noch viel Bewegung herrscht und weitere Verschiebungen zu erwarten sind. Von Euphorie ist bei E.on an der Börse allerdings nichts zu spüren – das hat Gründe.
Der nachhaltige Ausbruch über die 9,00-Euro-Marke ist der E.on-Aktie im Anschluss an die Innogy-Übernahme nicht gelungen. Vor allem zwei Probleme verhindern derzeit einen weiteren Kursanstieg. So muss E.on in den kommenden Monaten Npower, die kriselnde britische Vertriebstochter von Innogy, in den Konzern integrieren – eine große Herausforderung mit offenem Ausgang.
Hinzu kommt nun der jüngste Aktienverkauf des neuen Großaktionärs RWE. Dass sich der einstige Rivale so schnell von einem ersten Paket getrennt hat, drückt auf die Stimmung. Anleger befürchten nun, dass weitere Verkäufe folgen könnten. Auch wenn vereinbart wurde, dass diese marktschonend erfolgen müssen, deckelt das derzeit den Kurs. Sollte RWE weiterhin größere Pakete auf den Markt werfen, könnte dies auch längere Zeit belasten – da sich die gleichbleibende Nachfrage dann auf ein deutlich größeres Angebot verteilt.
E.on ist aktuell lediglich eine Halteposition. Die Impulse nach oben fehlen, es bestehen zu viele Fragezeichen. Wer in die Branche investieren will, sollte weiter auf RWE setzen. DER AKTIONÄR lässt im Aktien-Musterdepot die Gewinne ebenfalls laufen.