Rund zwei Drittel hat die Aktie von Enphase seit den Hochs vor rund einem Jahr verloren. Der kräftige Abverkauf, der die gesamte Branche der Erneuerbaren Energien erfasst hat, hat den Wechselrichterspezialisten besonders hart getroffen. Die Experten zeigen sich allerdings weiterhin optimistisch für die Kursentwicklung gestimmt.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg beschäftigen sich derzeit 38 Experten regelmäßig mit der Enphase-Aktie. Davon raten 26 zum Kauf, dem steht nur eine einzige Verkaufsempfehlung gegenüber. Zudem lautet das Votum elf Mal „Halten“. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 181,64 Dollar sehen die Analysten mehr als 50 Prozent Potenzial bei den Anteilscheinen. Allerdings ist die Tendenz klar fallend, noch zu Jahresbeginn lag der Konsens für den fairen Wert je Aktie bei mehr als 325 Dollar.
Besonders bullish äußerte sich erst in der vergangenen Woche Cowen-Analyst Jeff Osborne. Er beziffert das Kursziel auf 262 Dollar und sieht damit mehr als Verdopplungspotenzial. Selbst die skeptischsten Analysten rechnen damit, dass der Boden nun erreicht ist. Lediglich Brett Castelli von Morningstar liegt mit einem Ziel von 120 Dollar im Bereich des aktuellen Kursniveaus. Barclays-Analystin Christine Cho sieht den fairen Wert dann bereits bei 140 Dollar.
Enphase bleibt mit seinem Fokus auf Mikrowechselrichter grundsätzlich ein spannender Player in der Solarbranche. Allerdings ist das Chartbild nach wie vor angeschlagen, auch die starke Prognoseanhebung des Wettbewerbers SMA Solar in der vergangenen Woche konnte nur leichte Impulse liefern. Zudem ist die Bewertung von Enphase mit einem 2024er-KGV von 19 nach wie vor teurer als beim deutschen Rivalen. Anleger sollten daher vorerst weiter abwarten, ob die Stimmung dreht und derzeit nicht in den intakten langfristigen Abwärtstrend hinein investieren.