Erneut sorgen einige Werte aus dem E-Mobilität Newcomer für Furore. Nachdem der Kurs des Solar und Lade-Infrastruktur-Anbieters Beam Global kürzlich zeitweise prozentual zweistellig zulegte, fällt eine weitere Aktie des E- Mobilität Newcomer Index aus dem Rahmen: Arcimoto. Der Entwickler von dreirädrigen Elektrofahrzeugen mit High-Speed und einer Reichweite von rund 100 Meilen verbuchte am Dienstag Tagesgewinne von knapp sechzehn Prozent. Heute geht die Hausse weiter.
Hauptgrund für den Kurssprung: Arcimoto wird nach Abschluss der jährlichen Neuzusammenstellung der Russel US Indizes am 28. Juni in die wichtigen US-Indizes Russel 2000 und Russel 3000 aufgenommen.
Das Unternehmen wird drei verschiedene E-Modelle an den Markt zu bringen. Der Arcimoto Deliverator wird speziell für die letzte Meile entwickelt, der Rapid Respondor soll Sicherheits- und Rettungsdiensten zur Verfügung stehen und ein Fun Utility Vehicle (FUV) ist für den Alltagsgebrauch gedacht. Die Aktie von Arcimoto hat innerhalb einer Woche 70 Prozent zugelegt.
Ein weiteres Unternehmen aus dem E-Mobilität Newcomer Index, das Elektro-Start-up Unternehmen Fisker, kommt auf ein Wochenplus von mehr als 30 Prozent. Fisker hatte Anfang März mitgeteilt, mit Apples Auftragsfertiger Foxconn ein gemeinsames Elektroauto zu entwickeln. Fisker gehört aktuell mt einem Anteil von gut 17 Prozent zu den am höchsten gewichteten Aktien im Index.
Grund für die jüngsten Kurssteigerungen kann auch eine von Morgan Stanley in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie zu Tesla sein. Morgan Stanley wies darin daraufhin, wie "der jüngste Anstieg des Ölpreises die Amortisations-Rechnung" für Elektrofahrzeuge erheblich verbessernn wird.
Index-Mitglied Lordstown Motors hingegen gehört seit Dienstag zu den größeren Verlierern an der Nasdaq. Die Aktie gibt heute zeitweise um weitere 13 Prozent nach und fällt unter die 10-Dollar-Marke.
Der Hersteller von Elektro-LKW war im vergangenen Jahr per SPAC an die Börse gegangen und hat nun Schwierigkeiten mit der Einführung seines Endurance-Pickups gemeldet. Im ersten Quartal hatte Lordstown einen Verlust von 125 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und gab an, über liquide Mittel von etwa 587 Millionen US-Dollar zu verfügen. Doch diese Mittel reichen offenbar nicht aus, die Produktion zu finanzieren.
Lordstown gab eine "Going Concern"-Warnung heraus. Darin heißt es sinngemäß: "Das Unternehmen ist der Ansicht, dass sein derzeitiger Bestand an liquiden Mitteln nicht ausreicht, um die Produktion im kommerziellen Maßstab sowie den Verkaufsstart solcher Fahrzeuge zu finanzieren." Die Bedingungen ließen erhebliche Zweifel am Fortbestand des Unternehmens für einen Zeitraum von mindestens einem Jahr aufkommen, so Lordstown weiter.
Bereits im März gingen die Aktien von Lordstown Motors auf Talfahrt. Hindenburg Research hatte damals bekannt gegeben, eine größere Short-Position in der Aktie eingegangen zu sein. Das Unternehmen habe Verbraucher und Investoren in die Irre geführt, hieß es zur Begründung. Das Schicksal der Firma hängt nun an der Beschaffung von frischem Kapital. Wird dieses nicht beschafft, könnten schon bald die Lichter ausgehen.
Der E-Mobilität Newcomer Index enthält eine bunte Mischung aus 19 jungen Startups, alt eingesessenen Unternehmen und Finanzvehikeln, sogenannte SPACs, aus dem Bereich der Elektromobilität. Anleger können mit verschiedenen Zertifikaten an dem breit gestreuten Index partizipieren.
Beispiele: Mit dem Faktor-1- Zertifikat (WKN:MA4V6W) können Anleger eins zu eins an der Entwicklung des Index teilhaben, für etwas spekulativer eingestellte Anleger bietet sich das Hebel-2-Zertifikat mit der WKN MA5WRR an.
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