Der Energieriese OMV hat am Mittwoch seine Ergebnisse für das zweite Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht. Die Österreicher erzielten einen Umsatz von mehr als 8,5 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis vor Sondereffekten von 1,2 Milliarden Euro (ein Anstieg von vier Prozent) sowie einen Nettogewinn vor Sondereffekten von 494 Millionen Euro.
Im immer wichtiger werdenden Geschäftsbereich Chemicals stieg das operative Ergebnis vor Sondereffekten auf 114 Millionen Euro, im Geschäftsbereich Fuels & Feedstock auf 308 Millionen Euro. Der Beitrag des Bereichs Energy reduzierte sich indes auf 817 Millionen Euro. Mit einer Nettoverschuldung von 3,3 Milliarden Euro und einem niedrigen Leverage-Grad von 12 Prozent per Ende Juni 2024 war die Bilanz von OMV weiterhin äußerst solide.
Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO von OMV: "OMV hat im zweiten Quartal ein solides Ergebnis erzielt. Alle drei Geschäftsbereiche tragen kontinuierlich zur Umsetzung der Ziele unserer Strategie 2030 bei. Chemicals und Fuels & Feedstock profitierten von einer verbesserten Ertragslage. Das Segment Energy war primär durch einen geringeren Beitrag des Gas & Power Geschäfts sowie gesetzliche Änderungen beeinflusst. OMV bleibt weiter auf Kurs und generiert anhaltend solide Cashflows. Unsere finanzielle Stärke unterstützt die größte Transformation in der Geschichte unseres Unternehmens. Wir entwickeln uns zu einem integrierten Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie."
Der OMV Geschäftsbereich Chemicals verzeichnete aufgrund positiver Lagerbewertungseffekte ein im Jahresvergleich deutlich besseres Operatives Ergebnis. Die Referenzmargen für Polyethylen und Polypropylen verbesserten sich hauptsächlich infolge geringerer Importe - bedingt durch Engpässe im Roten Meer und im Panamakanal, sowie aufgrund zunehmender Bedenken bezüglich der Versorgungssicherheit. Zudem leisteten die Borealis Joint Ventures einen höheren Ergebnisbeitrag. Dies gilt insbesondere für Borouge, das Borealis Joint Venture mit ADNOC, das deutlich höhere Verkaufsmengen erzielte.
Das Segment Fuels & Feedstock verzeichnete ebenfalls eine Steigerung des Operativen Ergebnisses. Dies war vor allem auf einen höheren Auslastungsgrad der Raffinerien in Europa, positive Bezugseffekte sowie geringere Betriebskosten zurückzuführen. Außerdem wirkte sich der höhere Beitrag der Kraftstoffverkäufe in Europa positiv auf das Ergebnis des zweiten Quartals aus.
Der Gewinn im Segment Energy verringerte sich aufgrund des niedrigeren Beitrags des Geschäftsbereichs Gas Marketing & Power. Geringere Margen - hauptsächlich infolge einer Gesetzesänderung für den rumänischen Gas- und Energiesektor, die im April 2024 in Kraft trat - beeinflussten das Ergebnis im zweiten Quartal negativ. Ein besseres Ergebnis im Bereich Exploration & Production konnte dies nur teilweise ausgleichen.
Es bleibt dabei: Das Chartbild von OMV präsentiert sich derzeit in einer schwachen Verfassung, weshalb sich ein Einstieg aktuell nicht aufdrängt. Grundsätzlich bleiben die sehr günstig bewerteten Anteilscheine des breit aufgestellten Energie- und Chemiekonzerns aber für langfristig ausgerichtete Dividendenjäger attraktiv. Wer bereits investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 37,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX