Energiekonzerne haben derzeit keinen leichten Stand. Neben niedrigen Rohstoffpreisen, ist die Nachfrage nach Öl und Gas im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das zeigt sich nun auch beim russischen Energieriesen Lukoil, der Zahlen zu Produktionsmengen der Rohstoffe des ersten Halbjahrs veröffentlicht hat.
Von Januar bis Juni lag die Menge der produzierten Ölmenge bei 40,1 Millionen Barrel. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des vergangenen Jahres lag die Menge noch bei 42,6 Millionen Barrel.
Bei der Gasförderung fällt der Einbruch sogar noch stärker aus. Im ersten Halbjahr 2019 belief sich die Gasproduktion auf 14,8 Millionen Kubikmeter (erstes Halbjahr 2019: 17,3 Millionen Kubikmeter). Das entspricht einem Produktionseinbruch von knapp 15 Prozent.
Die gesamten Raffinerieprodukte der Lukoil-Gruppe sind von 33,4 Millionen Tonnen auf 30,6 Millionen Tonnen gefallen. Die Kohlenwasserstoff-Produktion sank von 2,3 Millionen auf 2,1 Millionen Barrel Öläquivalent.
Das sind die Gründe
Der Energiekonzern macht verschiedene Gründe für den Einbruch verantwortlich. Die Hauptursache sei das neue Opec+-Abkommen, das im April 2020 in Kraft trat. Darin haben sich die führenden Öl-Nationen zu Einschränkungen der Ölförderungen geeinigt, um die Preise zu stabilisieren. Zudem führte die Covid-19-Pandemie zu einem Nachfrageeinbruch nach Gas und Öl.
Detailliertere Zahlen zum abgelaufenen Quartal legt Lukoil am 27. August vor. Dann wird sich zeigen, inwiefern sich die schwache Nachfrage auf wichtige Finanzkennzahlen ausgewirkt hat.
Trotz der schwachen Nachfrage, steht die Lukoil-Aktie kurz vor einem Break. Dafür muss der Kurs die Marke von 5.550 Russischen Rubel überwinden. Vom aktuellen Niveau (5.250 Rubel) sind das nur noch knapp fünf Prozent. Sollten die Quartalszahlen die Markterwartungen übertreffen, könnte die Aktie eine Rallye hinlegen. Spekulativ orientierte Anleger können auf ein solches Szenario setzen.