Die Tiefschläge für den skandalumwitterten Fahrdienstvermittler DiDi nehmen kein Ende. Wie aus Unterlagen des Konzerns hervorgeht, ermittelt inzwischen auch die US-Börsenaufsicht im Zusammenhang mit dem IPO des Unternehmens im vergangenen Jahr. Noch im Mai sollen die Aktionäre über das Delisting in den USA abstimmen.
Wörtlich heißt es im Jahresbericht: „Nach unserem Börsengang in den Vereinigten Staaten nahm die SEC Kontakt mit uns auf und stellte Nachforschungen im Zusammenhang mit dem Angebot an.“ Man kooperiere dabei mit den Behörden, so das Unternehmen. Eine Vorhersage über den Zeitrahmen, das Ergebnis oder die Konsequenzen der Ermittlungen sei jedoch nicht möglich.
Neben den US-Behörden befassen sich auch die chinesischen Aufseher mit dem 4,4 Milliarden Dollar schweren Börsengang von Didi. Sie hatten knapp zwei Wochen nach dem IPO ein Verfahren eingeleitet, nachdem zuvor bereits die chinesische Cybersecurity-Behörde die Löschung der App angeordnet hatte.
Am 23. Mai sollen die DiDi-Aktionäre auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung über das geplante Delisting von der New Yorker Börse abstimmen. Das Problem: Der Fahrdienstvermittler musste aufgrund anhaltender Bedenken der chinesischen Cyberspace Administration das geplante Listing in Hong Kong auf Eis legen (DER AKTIONÄR berichtete).
Die DiDi-Aktie gibt am Mittwoch als Reaktion auf die SEC-Ermittlungen zum US-Handelsstart fünf Prozent nach. Unterstützung von unten bieten aktuell nur noch die April-Tiefs bei 1,70 Dollar.
Die kurze Börsenhistorie des Fahrdienstleisters ist eine einzige Horror-Fahrt, auf der die Untersuchung durch die US-Börsenaufsicht nur das jüngste aber wahrscheinlich nicht letzte Schlagloch ist. DER AKTIONÄR bleibt dabei, dass Anleger die DiDi-Aktie meiden sollten.