Lange hat sich Börsenlegende Warren Buffett zurückgehalten und für seine Beteiligungsholding Berkshire Hathaway keine Zukäufe getätigt – trotz 137 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Doch jetzt hat er wieder zugeschlagen und rund zehn Milliarden Dollar ins Erdgasgeschäft investiert. Damit baut sein Konzern den Marktanteil massiv aus.
Buffett war immer wieder kritisiert worden, dass er nach dem massiven Absturz im März nicht neu investierte. "Wir haben nichts getan, weil wir nichts so Attraktives sehen", sagte das Orakel von Omaha zu dieser Zeit.
Jetzt scheint die Zeit reif. Die Holding kauft für 4 Milliarden Dollar den Bereich Erdgastransport und -speicherung von Dominion Energy. Einschließlich der Schuldenübernahme beläuft sich der Deal auf fast 10 Milliarden Dollar.
Im Rahmen der Transaktion wird Berkshire Hathaway Energy 100 Prozent der Anteile an Dominion Energy Transmission, Questar Pipeline und Carolina Gas Transmission sowie 50 Prozent an Iroquois Gas Transmission System erwerben. Berkshire übernimmt außerdem ein Viertel von Cove Point LNG, einem von nur sechs LNG-Exportterminals in den USA.
Mit dem Kauf wird Berkshire Hathaway Energy 18 Prozent des gesamten zwischenstaatlichen Erdgastransports in den Vereinigten Staaten übernehmen, gegenüber derzeit 8 Prozent.
Die Kursentwicklung der Berkshire -Aktie ist zuletzt sehr enttäuschend. Dies hängt sicher damit zusammen, dass die Holding einen riesigen Cashbestand aufgebaut und keine neuen Investments getätigt hat. Der neueste Deal erscheint sinnvoll, dürfte aber noch nicht dafür sorgen, die Underperformance der letzten Monate umzukehren. Anleger brauchen hier einen langen Atem.