Die Angst vor den US-Importzöllen lastet aktuell auf sämtlichen Branchen. Doppelt schmerzhaft wären diese für Daimler Truck und Traton, da der nordamerikanische Markt schwächelt. Aussagen aus dem Management der Volkswagen-Tochter und die Daimler-Truck-Absatzzahlen für das erste Quartal unterstreichen jetzt den Ernst der Lage.
Wie Reuters berichtet, hat Traton am Montag auf einer Investorenkonferenz alarmierende Töne angeschlagen. Der Konzern rechnet mit einem Rückgang des nordamerikanischen Lkw-Markts um nahezu zehn Prozent – selbst ohne die potenziellen Auswirkungen neuer US-Zölle oder einer weltweiten Rezession. Vor allem US-Kunden halten sich mit neuen Bestellungen zurück, aus Sorge vor einer konjunkturellen Abkühlung. Im ersten Quartal erwartet Traton aufgrund sinkender Stückzahlen einen Margenrückgang. In Europa bleibt die Auftragslage hingegen robust, und die Produktion wurde sogar hochgefahren.
Dramatischer Absatzrückgang
Auslieferungszahlen von Daimler Truck bestätigen die Aussagen des Rivalen. Der 2021 von der Daimler AG abgespaltete Nutzfahrzeughersteller meldete für das erste Quartal einen Absatzrückgang von acht Prozent auf 99.812 Fahrzeuge. Besonders stark betroffen waren die Bereiche Trucks North America und Mercedes-Benz Trucks, wo zweistellige Rückgänge verzeichnet wurden. Ein Lichtblick: Das Geschäft in Asien legte um 16 Prozent zu, auch der Busverkauf konnte zulegen.
Wie relevant der nordamerikanische Markt ist, zeigt ein Blick auf den Jahresabsatz von Daimler Truck. 2024 verkaufte der Konzern insgesamt 460.409 Fahrzeuge. 190.428 oder 41 Prozent davon entfielen auf die Nordamerika-Tochter Truck North America.
Traton und Daimler Truck stehen in Nordamerika angesichts des schwierigen Marktumfelds vor großen Herausforderungen. Mit den drohenden US-Importzöllen wird es nicht leider. Die Aktien befinden sich derzeit nicht auf der Empfehlungsliste von DER AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.