Keine guten News für Daimler-Truck. Aufgrund von Chipengpässen entgehen der Brummi-Sparte von Daimler 2021 aller Voraussicht nach Umsätze in Milliardenhöhe, wie Segment-Chef Martin Daum im Interview mit der Automobilwoche sagte. Wie geht es mit der Daimler-Aktie nach der scharfen Korrektur weiter?
“Wir werden eine mittlere fünfstellige Zahl an Fahrzeugen weniger verkaufen als wir hätten können”, sagte Daum im Interview mit der Automobilwoche. "Bei einem angenommenen Durchschnittspreis von 100.000 Euro pro Fahrzeug sind dies mehrere Milliarden Euro Umsatz, die verloren gehen", ergänzte Daum. Der Manager rechnet auch 2022 mit weiteren Lieferschwierigkeiten. Das Management sei derzeit bestrebt, die Puffer mit Chips von Zweit- oder Drittlieferanten wieder aufzufüllen.
Zur Erinnerung: Die Brummi- und Bus-Sparte-Sparte wird zum 1. Dezember von Daimler ausgegliedert. Die Aktie soll am 10. Dezember ihr Debüt an der Deutschen Börse feiern. Trotz der vielleicht aktuell schwierigen Lage aufgrund der Chipknappheit sieht Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer die Truck-Sparte – allen voran durch die Abspaltung - in einer guten Ausgangssituation.
„Daimler Trucks wird jetzt schneller und hat die Möglichkeit, sich jetzt am Kapitalmarkt zu engagieren, um die großen Zukunftsinvestitionen anzugehen. Trucks fahren von der zweiten Reihe in die Pole Position“, so Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
In den letzten Wochen und Monaten haben die Analysten in schöner Regelmäßigkeit ihre Kursziele für die Daimler-Aktie nach oben revidiert. Geht es nach Berenberg-Analyst Arndt Ellinghorst, so ist das Potenzial für die Aktie noch immer nicht ausgeschöpft. Sein Kursziel lautet 116 Euro. Eduardo Gonzales von der Grupo Santander sieht für das Papier Potenzial bis 104 Euro.
Daimler-Truck wird am 10. Dezember über einen Spin-Off als eigenständiges Unternehmen an der Börse notieren. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass beide Teile getrennt voneinander mehr wert sein werden. Darüber hinaus agieren beide Teile in Zukunft flexibler und haben einen leichteren Zugang zum Kapitalmarkt. Nach dem starken Rücksetzer von über 90,00 Euro bis auf 83,50 Euro ist das Papier sogar für Neueinsteiger wieder interessant.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.